Dortmunds Trainer Edin Terzic glaubt weiter an die Chance auf ein Weiterkommen in der Champions League. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Bernd Thissen/dpa)

Niclas Füllkrug brachte die Probleme von Borussia Dortmund auf den Punkt. «Wir müssen Flanken bringen, wir müssen den Ball in den Strafraum bringen», forderte der 30-Jährige nach dem 0:0 in der Champions League gegen die AC Mailand.

Aus Sicht des Nationalstürmers sei der BVB oft noch «zu verspielt». Null Tore und nur ein Punkt nach zwei Partien wirken nicht wie die Bilanz eines künftigen Achtelfinalisten. In der extrem schweren und verrückten Gruppe F ist der BVB Tabellenletzter. Selbstbewusst tritt er dennoch weiterhin auf.

«Ich werde jetzt nicht zittrig für die Champions-League-Spiele der nächsten Wochen», sagte Füllkrugs DFB-Elf-Kollege Julian Brandt. «Da geht noch einiges!» An der Tabellenspitze liegen nach dem vor allem in dieser Höhe sehr überraschenden 4:1-Sieg gegen Paris Saint-Germain die von Saudi-Arabien alimentierten Engländer von Newcastle United mit vier Punkten. Dahinter folgen PSG mit drei und Milan mit zwei Zählern. Als Nächstes tritt Dortmund in Newcastle an.

Terzic schöpft Mut: Jeder Gegner schlagbar

Dass United den französischen Gruppenfavoriten besiegte und damit unerwartete Punkte holte, kann für den BVB im Kampf ums Weiterkommen noch bitter werden. Nicht wenige Beobachter rechneten damit, dass Paris souverän Erster wird und die drei anderen Teams um das zweite Achtelfinalticket kämpfen. BVB-Trainer Edin Terzic schöpft aus den nicht planbaren Ergebnissen der Konkurrenz jedoch auch Mut – schließlich scheint jeder Gegner schlagbar.

«Ich hatte das Gefühl, dass wir heute etwas näher dran waren, zu gewinnen», sagte der 40-Jährige nach dem Remis gegen die Italiener. «Im Spiel Milan gegen Newcastle war Milan näher dran, Newcastle zu besiegen. Heute gewinnt Newcastle gegen Paris. Es ist so viel drin noch in dieser Gruppe. Trotzdem wissen wir, dass wir irgendwann auch anfangen müssen, dreifach zu punkten.»

Um die Wahrscheinlichkeit dafür zu erhöhen, sollten die Dortmunder auch Füllkrug noch besser in Szene setzen. Der Neuzugang von Werder Bremen ist von drei Mittelstürmern derzeit klar die Nummer eins. Vielleicht noch bemerkenswerter ist: Nach gerade einmal fünf Wochen beim Revierclub hat er sich bereits zu einem Führungsspieler und Sprachrohr der Kabine entwickelt.

Füllkrug hat klare Vorstellungen davon, wie der BVB spielten sollte und äußert sie auch detailliert. «Wir haben zwar auch unsere Stärken auf Außen und auf der Zehnerposition, aber meiner Meinung nach müssen wir noch mehr den Abschluss suchen und in die gefährlichen Bereiche reinspielen», sagte er. «Die Außenverteidiger sollen lieber Assists machen, als den Ball zurückzuspielen.»

Mangehafte BVB-Offensive

Tatsächlich mangelte es dem BVB nicht nur gegen Mailand an Durchschlagskraft im Angriffsspiel. Auch in der Bundesliga werden die Dortmunder ihren eigenen Ansprüchen vor dem gegnerischen Tor bislang noch zu selten gerecht. Mit zwölf Treffern liegt der Club, der in der Vorsaison die zweitstärkste Offensive hinter dem FC Bayern stellte, in dieser Rangliste derzeit nur auf Platz sechs.

Terzic hat große Hoffnung, dass sich sein Team in puncto Torgefahr schon kurzfristig verbessert. «Wir wissen, dass da nicht viel ist, was da fehlt», sagte der Coach, der mit dem Engagement seiner Mannschaft zufrieden war. Mit Blick auf das anstehende Bundesliga-Kräftemessen mit dem 1. FC Union Berlin ergänzte er: «Und wenn die Jungs dann diese Bereitschaft zeigen, es jeden Tag besser zu machen, dann wird es hoffentlich am Samstag schon besser aussehen.»

Von Thomas Eßer, dpa
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