Vincenzo Grifo (r) brachte Freiburg mit seinem Tor gegen Gladbach zurück ins Spiel. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Tom Weller/dpa)

Der SC Freiburg ist auch im vierten Pflichtspiel in Serie unbesiegt geblieben, hat einen weiteren großen Schritt Richtung Champions-League-Qualifikation aber verpasst.

Vier Tage nach ihrem erstmaligen Einzug ins DFB-Pokal-Finale spielten die Badener in der Fußball-Bundesliga in einer spektakulären Partie gegen Borussia Mönchengladbach 3:3 (0:2).

Vincenzo Grifo per Foulelfmeter (49. Minute), Christian Günter (61.) und Philipp Lienhart (80.) trafen am Samstag vor 34.700 Zuschauern für den SC, der Tabellenfünfter bleibt. Die Borussia, die seit 20 Jahren kein Bundesliga-Spiel in Freiburg mehr gewonnen hat, führte durch Tore von Rami Bensebaini (3., Handelfmeter) und Breel Embolo (13.) zur Pause 2:0 und kam durch Joker Lars Stindl (90.+3) spät noch zum 3:3.

0:6 im Hinspiel im Dezember, 1:3 im Derby gegen den 1. FC Köln vor einer Woche: Die Gladbacher hatten durchaus etwas gutzumachen. «Kein Kampf, kein Wille, kein Charakter – ihr seid eine Schande für Stadt und Verein!», stand auf einem am Gäste-Block befestigten Banner. Doch die Stimmung bei den mitgereisten Fans hellte sich zügig wieder auf.

Gladbach früh vorne

Keine 30 Sekunden waren gespielt, als Freiburgs Nicolas Höfler den Ball im Strafraum im Rutschen an den Arm bekam. Schiedsrichter Benjamin Brand entschied nach Ansicht der Videobilder auf Elfmeter – Bensebaini verwandelte souverän ins rechte untere Eck. Ein ganz bitterer Start für den SC. Und es sollte noch dicker für ihn kommen. Nach Zuspiel von Hofmann zog Embolo über rechts in den Sechzehner ein und schoss an Freiburgs Keeper Mark Flekken vorbei ins kurze Eck.

0:2 nach weniger als einer Viertelstunde, doch die Badener zeigten sich davon völlig unbeeindruckt. Das Team von Trainer Christian Streich, das ohne seinen krankheitsbedingt fehlenden Torjäger Nils Petersen auskommen musste, suchte konsequent den Weg nach vorne. Was im letzten Drittel jedoch oft fehlte, war die Präzision – wie bei den Chancen von Vincenzo Grifo (15.) oder Roland Sallai (31.). Die Pausenführung der Borussen, die sich vorwiegend auf die Verteidigung konzentrierten und einzig durch Embolo nochmal für offensive Gefahr sorgten (27.), war zumindest in dieser Höhe schmeichelhaft.

Auch die zweite Hälfte begann turbulent – und wieder mit einem Strafstoß. Referee Brandt erkannte am Bildschirm einen Tritt von Gladbachs Stefan Lainer gegen Höfler, Grifo traf vom Punkt zum 1:2. Kurz später mussten die Freiburger die Auswechslung des gerade erst gekommenen Noah Weißhaupt verschmerzen, der in einem Zweikampf auf die Schulter gefallen war. Doch sie blieben am Drücker – und kamen durch einen platzierten Flachschuss von Günter aus 20 Metern zum 2:2.

Die Gäste versuchten in der Schlussphase zwar, aus ihrem Verwaltungsmodus rauszukommen. Der SC blieb aber das aktivere Team. Nach einer Ecke von Günter traf Lienhart per Kopf zum 3:2. Völlig überraschend schlug die Borussia durch Stindl aber noch einmal zurück.

Von Christoph Lother, dpa
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