Kölns Kapitän Jonas Hector (r) im Zweikampf mit dem Mainzer Silvan Widmer. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Marius Becker/dpa)

Der neue Mainzer Torjäger war hochzufrieden. «Das ist schon das neunte Spiel nacheinander, das wir nicht verloren haben. Wir haben einen guten Lauf», sagte Ludovic Ajorque, der für sechs Millionen Euro verpflichtete Winter-Neuzugang.

Der Franzose traf schon im dritten Spiel nacheinander und sicherte den Rheinhessen mit seinem Tor beim 1:1 (1:0) gegen den 1. FC Köln die Erfolgsserie. Nun will der 29-Jährige auch den deutschen Rekordmeister am nächsten Wochenende ärgern. «Da wollen wir vor eigenem Publikum alles geben und maximal punkten», erklärte der Franzose, der früh das 1:0 schoss (17. Minute), ehe Dejan Ljubicic (51.) den verdienten Ausgleich für die Gastgeber erzielte.

Sportdirektor Martin Schmidt war sehr einverstanden mit der bisherigen Vorstellung des wuchtigen Stürmers. «Er hat die gefährlichen Aktionen aufgelegt und das Tor macht er auch. Die Quote stimmt bei ihm. Das hat er heute wieder unterstrichen», sagte Schmidt. «Er bringt uns heute diesen Punkt und ist ein sehr wichtiger Spieler», betonte der Mainzer Sportdirektor nach dem für Mainz etwas glücklichen Remis.

«Heute waren wir ein bisschen träge, das haben wir schon besser gemacht. Aber jeder Punkt ist wichtig, den wir haben», sagte Kapitän Silvan Widmer. Trainer Bo Svensson stimmte ebenfalls in die Kritik ein – auch wenn die Mainzer den Kontakt zu den Europapokalplätzen halten. «Wir haben uns heute nach dem guten Beginn sehr schwergetan».

Baumgart fand Referee «nicht prickelnd»

Am Ende des Tages hatte sich dann auch Steffen Baumgart wieder beruhigt. Unmittelbar nach dem Schlusspfiff war der Kölner Trainer wütend aufs Spielfeld und auf Referee Benjamin Cortus zugerannt. «Was der Schiedsrichter heute gepfiffen hat, fand ich nicht so prickelnd. Darüber habe ich mich beschwert und darum habe ich mir die Gelbe Karte heute auch verdient. Aber seine Leitung hatte nichts mit unserer Leistung zu tun», sagte Baumgart. In der hektischen Schlussphase war dem Unparteiischen die Partie ein wenig entglitten. «Ich fand ein paar Sachen schwierig wie die Gelben Karten gegen Florian Kainz und Jonas Hector. Das hat mich gestört», erklärte Baumgart.

Zufrieden konnte er mit der Leistung seines Teams sein, das ohne den gelbgesperrten Anführer Ellyes Skhiri auskommen musste und am Ende das Spiel hätte gewinnen können. Skhiri-Vertreter Ljubicic traf zumindest zum verdienten Ausgleich. «Wenn wir unsere Chancen nutzen, gehen wir als Sieger vom Platz. Man hat heute nicht gesehen, dass Mainz die drittbeste Rückrunden-Mannschaft ist», sagte Kölns Abwehrspieler Timo Hübers. Auch für Geschäftsführer Christian Keller war völlig klar: «Wir hätten das Spiel gewinnen müssen. Das ist ärgerlich.»

Mit 32 Punkten sind die Kölner noch nicht gerettet, dürften aber eigentlich auch nicht mehr in Abstiegsgefahr geraten. «Der Punkt hilft uns weiter», sagte Torschütze Ljubicic. Er hatte damit auch wieder für einen Jubel der Kölner Anhänger unter den 50.000 Zuschauern nach zuletzt drei torlosen Heimspielen gesorgt.

Morten Ritter, dpa
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