Rettete den Mainzern mit seinem späten Tor noch einen Punkt: Tom Krauß (r). (Urheber/Quelle/Verbreiter: David Inderlied/dpa)

Tom Krauß hat dem sportlich tief in der Krise steckenden FSV Mainz 05 beim VfL Bochum einen Punkt gerettet. Der 22-Jährige traf in der sechsten Minute der Nachspielzeit zum 2:2 (0:1)-Endstand. Bei beiden Teams geht in der Fußball-Bundesliga dennoch das lange Warten auf den ersten Saisonerfolg weiter.

Vor 26.000 Zuschauern im Ruhrstadion trafen Kevin Stöger (21./Foulelfmeter) und Keven Schlotterbeck (82.) für den VfL, ein Eigentor von Schlotterbeck (59.) sowie der Treffer von Krauß sicherten dem FSV aber immerhin einen Punkt.

Stöger: «Das tut extrem weh»

Das Remis hilft beiden Teams kaum weiter. Mainz bleibt Tabellenletzter. Bochum kletterte zumindest auf Rang 16 – allerdings vorerst nur für eine Nacht. «Sehr ärgerlich, das tut extrem weh, wenn du kurz vor Schluss den Ausgleich bekommst, weil ich finde, wir haben den Sieg verdient gehabt», sagte Stöger beim Streamingdienst DAZN. Schlotterbeck äußerte, es sei «schwierig in Worte zu fassen».

Der in den vergangenen Wochen mit vielen unglücklichen Niederlagen angewachsene Druck war hüben wie drüben zu spüren. Die von beiden Trainern auf jeweils zwei Postionen veränderten Startformationen starteten mit viel Leidenschaft in die Partie. Vor allem der VfL drückte mächtig aufs Tempo und war bereits bei einem von FSV-Torwart Robin Zentner parierten Schuss des Abwehrspielers Bernardo der Führung nahe (2.). Die von Bochum-Coach Thomas Letsch geforderte und von seinen Profis umgesetzte aktivere Spielweise zwang die Gäste auch in den Minuten danach zumeist in die Defensive.

Ittrich zeigt mit VAR-Hilfe auf den Punkt

Für den Gastgeber machte sich das große Engagement trotz der verpassten Möglichkeit von Bernardo dennoch früh bezahlt. Nach Foul von Danny da Costa an Schlotterbeck entschied Referee Patrick Ittrich mit Hilfe des Videobeweises berechtigterweise auf Elfmeter. Diese Chance ließ sich Stöger nicht entgehen und traf mit einem Flachschuss sicher zur bis dahin verdienten Führung.

Auch die frühen Einwechslungen von Jae Sung Lee und Tom Krauß (beide 34.) bewirkten bei den bis dahin schwachen Mainzern kaum Besserung. Zwar ließ der Druck auf das FSV-Tor spürbar nach, doch die eigenen Offensivaktionen blieben harmlos. So war der Bochumer Schlussmann Manuel Riemann bis zur Pause weitgehend beschäftigungslos. Und weil sich auch die Fehlpässe im Aufbauspiel der Bochumer häuften, nahm der Unterhaltungswert der Partie bei allem Einsatz zunehmend ab.

Bochumer Tor wegen Abseitsstellung annulliert

Erst die zweite Halbzeit begann wieder lebhafter, als VfL-Angreifer Moritz Broschinski zum vermeintlichen 2:0 traf (46.). Doch das Tor wurde wegen einer Abseitsstellung annulliert. Ein Signal für weitere Angriffe der Bochumer war diese Aktion aber nicht. Stattdessen fanden die Gäste nun besser ins Spiel. Ihr kurioser Ausgleichstreffer passte zum bescheidenen Niveau der Partie. Einen Schuss von Anthony Caci beförderte der eingewechselte Aymane Barkok an das Bein von VfL-Abwehrspieler Schlotterbeck – von dem aus der Ball ins Tor trudelte.

Kurz vor Schluss machte der 26-Jährige sein Eigentor aber wieder gut und traf zur umjubelten Führung. Dann kam Krauß.

Von Heinz Büse, dpa
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