Berlins Jérôme Roussillon (l) hat mit seiner Mannschaft die zweite Pokalrunde erreicht. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Uwe Anspach/dpa)

Eine starke Viertelstunde hat dem 1. FC Union Berlin gereicht, um die Aufgabe in der ersten Runde des DFB-Pokals zu meistern.

Beim Fußball-Regionalligisten FC-Astoria Walldorf setzte sich der Champions-League-Teilnehmer mit 4:0 (3:0) durch. Trotz großer Dominanz dauerte es jedoch fast eine halbe Stunde, bis die Berliner zum ersten Mal jubeln durften. Per Foulelfmeter brachte Robin Knoche die Gäste in Führung (29. Minute). Noch vor der Pause erhöhten Sheraldo Becker (38.) und Diogo Leite (41.). Den Schlusspunkt setzte der eingewechselte Janik Haberer (80.).

Der Favorit aus der Hauptstadt unterschätzte die Astoria vor 4000 Zuschauern nicht und startete konzentriert. Union-Coach Urs Fischer beorderte mit David Fofana zwar nur einen Neuzugang in die Startelf, dieser sorgte aber für ordentlich Betrieb. Gegen den starken Luis Idjakovic hatte der Angreifer bei seiner ersten Möglichkeit das Nachsehen (14,). Der Torhüter der Hausherren parierte auch gegen Aissa Laidouni (16.) und Becker (20.).

Walldorf selbstbewusst

Aber auch der badische Pokalsieger versteckte sich nicht. «Man hat immer eine Chance», hatte der Sportliche Leiter Frank Fürniß vor der Partie der Deutschen Presse-Agentur gesagt. «Wenn wir eine extreme Einsatzbereitschaft, eine hohe Laufbereitschaft und großen Willen zeigen», sei vieles möglich. Marcel Carl prüfte Frederik Rönnow im Union-Gehäuse (25.).

Fofanas Zug zum Tor brachte Union dann auf Kurs. Der 20-Jährige war von Boubacar Barry nur mit einem Foul zu stoppen. Knoche verwandelte den fälligen Strafstoß. Der Bann war gebrochen. Becker und der aufgerückte Diogo Leite sorgten für eine komfortable Pausenführung.

In der Saison 2016/17 schlug Walldorf den damaligen Zweitligisten VfL Bochum und eine Runde später den noch eine Klasse höher spielenden SV Darmstadt 98. Erst im Achtelfinale war gegen Arminia Bielefeld Schluss. Fürniß hätte nichts gegen eine Wiederholung dieses Erfolgs gehabt, doch sein Wunsch ging nicht in Erfüllung.

Zu abgeklärt traten die Gäste, die am Sonntag (15.30 Uhr/DAZN) daheim gegen den FSV Mainz 05 in die Bundesliga starten, auf. Zumal Haberer noch den vierten Treffer nachlegte. Nach einer eher durchwachsenen Vorbereitung zeigt die Formkurve der Berliner, bei denen in der Schlussphase Rani Khedira verletzungsbedingt ausgewechselt werden musste, nach oben. Arbeit liegt vor Fischer und seiner Mannschaft aber auch noch reichlich.

Khedira-Verletzung sorgt für Stimmungsdämpfer

Die Freude über das Weiterkommen hat durch die verletzungsbedingte Auswechslung von Rani Khedira einen Dämpfer erhalten. Der Mittelfeldspieler griff sich beim Auswärtssieg an die Wade und ging zu Boden. «Er wird noch genauer untersucht», sagte Berlins Trainer Urs Fischer, der noch nichts über die Schwere der Verletzung sagen konnte. 

Khediras Einsatz im Erstrundenspiel war zunächst fraglich gewesen. «Er war angeschlagen, das stimmt. Aber wir hatten grünes Licht, das Abschlusstraining lief problemlos», sagte Fischer. «Seine Auswechslung war geplant. Es war halt eine Aktion zu spät. Das müssen wir akzeptieren. Ich hoffe natürlich, dass es nichts Schlimmes ist.»

Die Unioner starten am Sonntag (15.30 Uhr/DAZN) gegen den FSV Mainz 05 in die Bundesliga-Saison. «Es ist schwierig zu sagen, wie weit wir sind», sagte Fischer mit Blick auf das Heimspiel. Im Pokal habe seine Mannschaft «ein, zwei Gänge zu viel zurückgeschaltet», so Fischer. «Das hat mir nicht gepasst. Ich glaube aber auch, dass wir zwei, drei oder vier Spiele brauchen werden, um in einen Rhythmus zu kommen. Es gibt noch viel zu tun.»

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