Die Leipziger Spieler bejubeln den Treffer von Josko Gvardiol (2.v.r.) zum 1:0. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa)

RB Leipzig hat seinem neuen Trainer Domenico Tedesco einen Einstand nach Maß beschert und seine Niederlagenserie in der Fußball-Bundesliga gestoppt. Zugleich vergrößerten die Sachsen mit einem 4:1 (2:0)-Erfolg die Krise bei Borussia Mönchengladbach.

Das Team von Trainer Adi Hütter hat nun drei Niederlagen bei einem Torverhältnis von 2:14 kassiert. In der wegen der sächsischen Corona-Schutzverordnung erneut menschenleeren Arena hatten die Leipziger keine Mühe gegen harmlose Gladbacher. Josko Gvardiol (21. Minute) mit seinem ersten Tor im RB-Trikot, André Silva (33.), Christopher Nkunku (90.+1) und Benjamin Henrichs (90.+4) erzielten die Treffer. Das Gäste-Tor von Ramy Bensebaini (88.) sorgte nur kurzzeitig für Spannung.

Leipzig mit Dreierkette und vielen Chancen

Tedesco hatte sich für eine Dreier-Abwehrkette entschieden, in die Willi Orban nach seiner Corona-Erkrankung zurückkehrte. Dadurch war Angelino auf der linken Seite frei für offensivere Aufgaben, die er dankend annahm und zum besten Spieler avancierte. Auch Kevin Kampl hielt sich verstärkt ganz links auf und stellte die Borussen so vor Probleme.

Mit einem kontrollierten Pressing erkämpften die Sachsen in der ersten halben Stunde viele Bälle und überraschten die Gäste mit schnellem Umschaltspiel. Allerdings ließ die Chancenverwertung zu wünschen übrig. Immer wieder konnte sich Borussen-Torhüter Jan Sommer auszeichnen und eine frühe RB-Führung bei Schüssen von Emil Forsberg (6.) und Nkunku (19.) verhindern. Zudem zielten Konrad Laimer (7.) und Silva (10.) nicht gut genug.

Die Tore der Leipziger fielen so, wie es der beurlaubte Trainer Jesse Marsch gern gehabt hätte. Dem 1:0 ging ein Freistoß von Angelino voraus, beim zweiten Treffer suchte der kleine Spanier den langen Pfosten, wo Silva nur einschieben musste.

Gladbach bleibt harmlos

Den Borussen merkte man den Knacks an, den die letzten Auftritte und Ergebnisse hinterlassen haben. Unkonzentriert in der Abwehr, völlig harmlos waren sie im Angriff. Nur eine echte Chance durch Nico Elvedi, der an eine Jonas Hofmann-Freistoßflanke nicht präzise genug heran kam, war zu wenig, um die Leipziger in Verlegenheit zu bringen.

Die zweite Halbzeit sah engagiertere Gäste, auch, weil sich RB weiter zurückzog und auf Konter spielen wollte. In der 52. Minute musste das dritte Tor fallen. Sommer vertändelte vor dem Strafraum den Ball gegen Nkunku, der Silva bediente. Doch der Portugiese traf das leere Tor nicht, sondern nur die Latte. Auch Forsberg (62.) schaffte es nicht, den entscheidenden dritten Treffer zu setzen und verzog knapp.

In der Folgezeit verflachte die Partie immer mehr. RB wollte nicht mehr tun als nötig, Mönchengladbach konnte nicht. Wenigstens hatten die Gäste noch Sommer im Tor, der die blitzartigen Gegenstöße der Leipziger vereitelte. So hatte Tedesco bei seinem Einstand einen eigentlich geruhsamen Nachmittag, bei dem der Sieg nur in der Schlussphase durch den Anschlusstreffer von Bensebaini kurzzeitig in Gefahr geriet. Doch Nkunku mit einem Kontertor machte alles klar, ehe Henrichs ebenfalls in der Nachspielzeit zum Endstand traf.

Von Gerald Fritsche, dpa
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