Kölns David Philipp (M) bejubelt sein Tor mit seinen Kollegen. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Federico Gambarini/dpa)

Für Mitleid mit Werder Bremen war bei David Philipp nach dem vielleicht emotionalsten Tag seiner Karriere als Fußball-Profi kein Platz. «Wenn ich ehrlich bin, ist das heute nicht möglich», sagte der Stürmer des Drittligisten Viktoria Köln nach der Pokal-Überraschung mit eigenem Doppelpack gegen den Herzensclub.

Das 3:2 gegen den Bundesligisten, bei dem er nach zweimaligem Rückstand zweimal den Ausgleich erzielt hatte, wollte der eigentliche Werder-Fan «mit ein bisschen Kölsch» feiern: «Vielleicht auch mit ein bisschen mehr.»

Was er in Richtung der Bremer empfinde, sei schwer zu beschreiben. «Genugtuung ist vielleicht das falsche Wort», sagte der 23-Jährige – und beschrieb dann doch genau das: «Vor so einem Spiel nimmt man sich schon vor, zu zeigen, dass das ein Fehler war, einen ziehen zu lassen», sagte er: «Im Endeffekt bin ich sehr froh über meine Entwicklung.»

Spiel gegen Werder «immer gewünscht»

2007 lief er als Einlaufkind an der Hand von Werder-Star Naldo beim Champions-League-Spiel gegen Lazio Rom ein. Von 2014 bis 2020 spielte er für Bremen, wohnte im Internat, ist dem Verein eng verbunden. Das Spiel gegen Werder habe er sich «immer gewünscht», sagte Philipp:

«Und wenn man sich das Spiel vorstellt, träumt man von so einem Verlauf.» Eine Stunde nach Abpfiff konnte er «noch gar nicht so richtig greifen, was passiert ist. Ich bin so voller Adrenalin. Das werde ich erst in drei, vier Tagen passieren.»

Sorgen um Werder, das zum Bundesliga-Auftakt am Freitag direkt gegen den FC Bayern ran muss, macht er sich trotz der Pokal-Blamage aber nicht. «Nein, der Kader ist super», sagte er: «Solche Pokalspiele sind immer eklig. Wir kennen das selbst, wenn wir zu einem Regionalligisten müssen.»

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