Zinedine Zidane verlässt den spanischen Fußball-Rekordmeister Real Madrid. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Bernat Armangue/AP/dpa)

Startrainer Zinédine Zidane hat sich einem Zeitungsbericht zufolge in einem bitteren Abschiedsbrief an seinen bisherigen Herzensclub Real Madrid gewandt.

«Ich gehe, weil ich das Gefühl habe, dass der Verein mir nicht mehr das nötige Vertrauen entgegenbringt und die Unterstützung gewährt, um mittel- oder langfristig etwas aufzubauen», zitierte die Sportzeitung «AS» aus einem offenen Brief des Franzosen.

«Man hat vergessen, was ich alles täglich aufgebaut habe», schrieb der 48-Jährige demnach. Am 27. Mai hatte Real mitgeteilt, dass Zidane Real Madrid nach drei Jahren zum zweiten Mal verlassen werde – nach einer Saison ohne Titelgewinn.

Das Ende einer erfolgreichen Ära

«Ich hätte mir gewünscht, dass mein Verhältnis zum Club und zum Präsidenten in den letzten Monaten etwas anders gewesen wäre als das anderer Trainer. Ich verlange keine Privilegien, natürlich nicht, aber ein bisschen mehr Erinnerung», schrieb Zidane «AS» zufolge. «Deshalb tat es sehr weh, als ich nach einer Niederlage in der Presse las, dass sie mich rausschmeißen würden, wenn ich das nächste Spiel nicht gewinnen würde. Es hat mich und das gesamte Team verletzt», klagte Zidane. Den Journalisten warf er vor, wenig nach Fußball und meist nur nach den polemischen Themen gefragt zu haben.

Der Abschied Zidanes markiert tatsächlich das Ende einer erfolgreichen Ära beim Toni-Kroos-Club: Gleich dreimal in Serie (2016, 2017, 2018) gewann der 1972 in Marseille geborene Starcoach mit Real die Champions League. Real verliere mit Zidane den «erfolgreichsten Trainer seiner Geschichte», schrieb die Sportzeitung «Marca» vergangene Woche. Mit Real feierte «Zizou», wie ihn seine Fans nennen, auch seinen einzigen Königsklassen-Triumph als Profi: Im Finale gegen Bayer Leverkusen erzielte Zidane am 15. Mai 2002 das spektakuläre 2:1-Siegtor.

Seine mögliche Zukunft ließ Zidane offen. Nur soviel: «Ich gehe, aber ich springe nicht aus dem Boot und habe es auch nicht satt, Trainer zu sein.» In Medien war spekuliert worden, er könne Trainer von Juventus Turin werden oder französischer Nationaltrainer – und vielleicht auch einfach mal ein Jahr Pause machen.

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