Muss gegen Liechtenstein und Armenien auf zahlreiche Spieler verzichten: Bundestrainer Hansi Flick. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Swen Pförtner/dpa)

Bundestrainer Hansi Flick hat die Debatte über eine Impfpflicht in der deutschen Fußball-Nationalmannschaft vertagt.

Erst nach den beiden abschließenden WM-Qualifikationsspielen in dieser Woche will sich der 56-Jährige mit der Frage beschäftigen, ob er in Zukunft den vollständigen Schutz gegen das Coronavirus zur Voraussetzung für eine Nominierung macht. «Ich hoffe, dass es solche Themen, dass wir fünf Spieler nach Hause schicken müssen aufgrund von Corona, nicht mehr gibt, das würde ich mir wünschen», sagte Flick.

Nach einem positiven Corona-Test beim vollständig geimpften Niklas Süle mussten auch Joshua Kimmich, Jamal Musiala, Serge Gnabry und Karim Adeyemi in Quarantäne abreisen. Kimmich hatte zuletzt selbst bestätigt, nicht geimpft zu sein. Zum Impfstatus von Musiala, Gnabry und Adeyemi machte der Deutsche Fußball-Bund keine Angaben. «Wir müssen einfach schauen, wie wir das in Zukunft machen, das wird uns noch länger beschäftigten, wie wir uns schützen», sagte Flick.

Ausfälle wiegen nicht schwer

Für die Partien an diesem Donnerstag (20.45 Uhr/RTL) in Wolfsburg gegen Liechtenstein und drei Tage später in Eriwan gegen Armenien wiegt der Ausfall des Quintetts nicht schwer. Die DFB-Auswahl hatte das Ticket für die WM 2022 bereits Anfang Oktober gelöst. Kompliziert würden solche Fälle aber vor den Pflichtspielen im kommenden Jahr in der Nations League und noch dramatischer bei der Endrunde in Katar.

«Wir sehen da jetzt wenig Komisches», sagte Thomas Müller zur Abreise seiner Teamkollegen. «Das ist der aktuelle Status quo, an den müssen wir uns anpassen.» Zur Impfdebatte habe er sich schon mehrfach geäußert, sagte der Bayern-Anführer. «Ich bin auch nicht der, der der ganzen Welt zu sagen hat, wie es zu funktionieren hat», sagte Müller. Die Corona-Regeln stünden schon länger fest und «waren allen Beteiligten vorher klar, deshalb gab es da wenig Überraschungen».

Flick betonte, es gebe in Deutschland keine Impfpflicht und jene, die sich nicht impfen lassen, dürften nicht verurteilt werden. «Für mich ist es trotzdem der einzige Weg aus der Pandemie, dass man sich impfen lässt», sagte der Bundestrainer. «Jeder hat am Ende die Verantwortung für sich und das Recht, das zu verweigern.» Seine Meinung sei «ganz klar», dass er sich wünsche, dass die Spieler geimpft seien. Bei der Ankunft zum aktuellen Lehrgang wurden die Nationalspieler bei der Ankunft im Teamhotel getestet.

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