Arne Maier (l) vom FC Augsburg gegen Mario Götze von Eintracht Frankfurt. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Christian Kolbert/dpa)

Mit einem Snack in der Hand plauschte Eintracht Frankfurts Mario Götze in den Stadion-Katakomben mit dem Augsburger Manager Stefan Reuter. «Ich habe ihm ein großes Kompliment ausgesprochen, weil er eine sensationelle Entwicklung genommen hat, und ihm zu einer sehr starken Saison gratuliert», erzählte der 1990er Fußball-Weltmeister Reuter nach der Unterhaltung  mit dem Helden von Rio de Janeiro 2014.

«Mario Götze ist für mich ein absoluter Weltklassespieler, wie er sich zwischen den Linien bewegt, ist beeindruckend.»

«Die Reaktion der Mannschaft war wieder herausragend»

Götze war nicht der Matchwinner. Er zeigte aber fünf Tage vor der Bekanntgabe des deutschen WM-Kaders von Bundestrainer Hansi Flick mal wieder, wie wertvoll er mit seiner Intuition und Ballsicherheit in Katar sein könnte. Als «Pressingbrecher» würdigte Augsburgs Trainer Enrico Maaßen den 30 Jahre alten Spielmacher.

Götzes Frankfurter wiederum unterstrichen nach ihrem erstmaligen Einzug ins Achtelfinale der Champions League beim 2:1 (1:1) gegen den FC Augsburg ihre internationalen Ambitionen. «Ich bin sehr glücklich und sehr zufrieden mit dem Sieg», sagte Eintracht-Trainer Oliver Glasner. «Die Reaktion der Mannschaft war wieder herausragend.»

Erster Treffer in Sekundenschnelle

U21-Europameister Mergim Berisha sorgte mit seinem dritten Saisontreffer nach nur 35 Sekunden für einen Raketenstart der Augsburger vor 30.007 Zuschauern. Frankfurts Kapitän Sebastian Rode (13.) entwischte aber noch in den rasanten ersten 20 Minuten Bewacher Florian Niederlechner und erzielte nach einer Flanke von Eric Dina Ebimbe den Ausgleich. Der zur Halbzeit eingewechselte Ansgar Knauff (64.) war nach einer Ecke aus dem Rückraum für souveräne Gäste erfolgreich.

«Ich bin sehr zufrieden, es war unser 20. Pflichtspiel in den letzten drei Monaten», betonte Glasner. Die Gastgeber geraten dagegen kurz vor der Katar-Pause nach der fünften sieglosen Partie immer stärker in Bedrängnis.

Das WM-Schaulaufen galt insbesondere für Götze, aber auch für einen Außenseiter wie Berisha. Die Augsburger Leihgabe von Fenerbahce Istanbul hätte nach ihrem Frühstart in der zwölften Minute fast noch nachlegen können, sie blieb aber auf Höhe des Elfmeterpunkts an Tuta hängen. Berisha ist nach einem Tief wegen Gelb-Rot-Sperre und Sprunggelenksproblemen wieder in Form.

Krösche: Götze extrem wichtig für die Eintracht

Das trifft auch auf Götze zu. «Das ist letztendlich nicht die Entscheidung von mir, sondern von Hansi und auch von Mario, das muss man ehrlicherweise sagen», sagte Frankfurts Sportvorstand Markus Krösche dem TV-Sender Sky vor der Partie über eine mögliche Nominierung des WM-Finaltorschützen von vor acht Jahren.

Von der Leistung her sei Götze momentan einer der besten offensiven Mittelfeldspieler in der Bundesliga. «Das ist einfach so», sagte Krösche und bezeichnete Götze, der vor fünf Jahren letztmals im DFB-Dress auflief, für das Spiel der Eintracht als extrem wichtigen Faktor. Den Ausgleich initiierte Götze, indem er Dina Ebimbe auf der rechten Seite in die Tiefe schickte.

Die Augsburger um den nach einer schweren Oberschenkelprellung ins Tor zurückgekehrten Rafal Gikiewicz verpassten kurz vor der Halbzeit die erneute Führung. Nach einer Flanke von Berisha auf Ermedin Demirovic, der das 1:0 vorbereitet hatte, wehrte Frankfurts Schlussmann Kevin Trapp (42.) aus fünf Metern mit der rechten Hand ab.

Die Eintracht variierte clever das Tempo. Sie kam auch angetrieben durch den spielfreudigen und ballsicheren Götze zu weiteren Abschlüssen. Nach Knauffs 2:1 hatte Stürmer Randal Kolo Muani (76.) den nicht immer sicheren Rückkehrer Gikiewicz schon umkurvt, traf aber nur das Außennetz.

Martin Moravec, dpa
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