In der Bundesliga steht das Spitzenspiel zwischen dem VfL Wolfsburg und dem FC Bayern München an. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Swen Pförtner/dpa)

Im Sommer miteinander bis zum Finale von Wembley, jetzt gegeneinander im absoluten Spitzenduell der Fußball-Bundesliga: Für den VfL Wolfsburg und den FC Bayern München mit ihren vielen Vize-Europameisterinnen geht es bereits am fünften Spieltag um ganz viel im Titelkampf.

«Ich glaube, es wird ein super Spiel in der Arena in Wolfsburg. Von einer Entscheidung in der Meisterschaft will ich noch nicht reden, aber es ist ein Stück weit richtungsweisend und wahnsinnig wichtig», sagt Bayern-Nationalspielerin Sydney Lohmann vor der Partie der Meisterschaftsfavoriten am Sonntag (14.00 Uhr/MagentaSport, BR und NDR).

Großes Zuschauer-Interesse

18.000 Karten hat der Titelverteidiger und Tabellenführer für die Begegnung in der Volkswagen Arena, der Heimstätte der Bundesliga-Männer, schon verkauft. Der Zuschauerrekord in der Liga steht seit dem Saisoneröffnungsspiel zwischen Eintracht Frankfurt und dem FC Bayern bei 23.300.

«Dieses Jahr wird’s extrem auf die direkten Duelle ankommen. Bei der derzeitigen Konstellation ist es unwahrscheinlich, dass eine der beiden Mannschaften drei- oder viermal stolpern wird», prophezeit Wolfsburgs Sportchef Ralf Kellermann. Bei einem Sieg läge sein Team bereits fünf Punkte vor den Bayern-Frauen. Seit 2013 ging die Meisterschaft nur nach München oder Wolfsburg.

Die Münchnerinnen kommen nach dem 2:1-Sieg gegen den FC Rosengard aus Schweden zum Auftakt der Champions-League-Gruppenphase mit der englischen Europameisterin Georgia Stanway sowie den deutschen EM-Assen Lina Magull, Lea Schüller, Klara Bühl, Linda Dallmann, Sydney Lohmann – aber ohne die verletzte Giulia Gwinn (Kreuzbandriss).

Weitere Ausfälle beim FC Bayern

Der neue Trainer Alexander Straus hat noch weitere Ausfälle zu beklagen und ist deshalb sichtlich besorgt. «Giulia ist 23 und hat ihren zweiten Kreuzbandriss. Wir brauchen es für den Sport, dass die besten Spielerinnen einer Generation in ihren besten Jahren auf dem Platz stehen», erklärt der Norweger: «Es geht auch nicht nur um uns. Viele Teams haben derzeit ernste Verletzungen zu beklagen. Es sind zu viele internationale Spiele.»

Bei Wolfsburg – mit DFB-Kapitänin Alexandra Popp, Lena Oberdorf, Torhüterin Merle Frohms, Svenja Huth, Kathrin Hendrich, Lena Lattwein und Jule Brand – fehlen Tabea Waßmuth (Muskelverletzung), Felicitas Rauch (Corona-Infektion) und Marina Hegering, die sich seit der EM im Juli mit einer Fußverletzung herumplagt. «Wir sind mit dem FC Bayern auf Augenhöhe, sportlich, knapp dahinter ist Frankfurt», erklärt Kellermann die Konstellation in der Liga. Im April gewann der VfL das Duell gegen den damals ersatzgeschwächten Dauerrivalen gleich mit 6:0, warf die Bayern zudem im Pokal-Halbfinale raus und siegte in der Liga auch in München.

«Wolfsburg holt seit vielen Jahren den Pokal, bis auf eine Saison zuletzt auch die Meisterschaft. Aber wir sind dabei, das zu ändern. Wir investieren immer mehr – nicht nur Geld, sondern auch die Ansprüche steigen», sagte Lea Schüller, Deutschlands «Fußballerin des Jahres», diese Woche im «Sport Bild»-Interview. «Unser Ziel ist ganz klar, dass der FC Bayern auch im Frauenfußball die Nummer 1 ist.» Wolfsburgs Torhüterin Merle Frohms, die am Donnerstag beim 4:0 in der Königsklasse gegen St. Pölten aus Österreich zwischen den Pfosten stand, sagt klar: «Wir wollen das Triple! Mit dem Kader ist es der Anspruch, um alle Titel mitzuspielen.»

Ulrike John, dpa
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