Bundestrainer Hansi Flick (l) und DFB-Sportdirektor Rudi Völler. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Arne Dedert/dpa)

DFB-Sportdirektor Rudi Völler hat die anstehende USA-Reise der Fußball-Nationalmannschaft mitten in der Saison erneut verteidigt. Auch aus dem Spielerkreis hatte es kritische Anmerkungen am Reisetermin in diesem Oktober gegeben.

«Als ich beim DFB angefangen habe, war diese Reise schon so gut wie klar. Mein erster Reflex war – da bin ich ehrlich: Warum machen wir sie eigentlich?», äußerte Völler auf der Verbands-Homepage. «Inzwischen sage ich auch: Sie ist gut.» 

Es sei mit Blick auf die kommende Weltmeisterschaft 2026 in den USA, Mexiko und Kanada wichtig, sich auch vor Ort den Fans zu präsentieren, Gespräche zu führen und Kontakte zu knüpfen. «Auch wenn wir alle unserer Heim-EM im kommenden Jahr entgegenfiebern, die im Mittelpunkt all unserer Planungen steht, gehört es zu einer professionellen Vorbereitung, frühzeitig auch das nachfolgende Turnier anzugehen, um auch dort optimale Bedingungen zu schaffen», argumentierte der ehemalige DFB-Teamchef Völler. 

Süle: «Termin nicht ganz so gut gewählt»

Die Welt höre nach der EM 2024 nicht auf, sich zu drehen. «Für eine größere Wahrnehmung und Präsenz des deutschen Fußballs, der Bundesliga und ihrer Vereine ist es wichtig, dass sich die besten Spieler Deutschlands auch international zeigen», äußerte Völler. Die DFB-Auswahl reist vom 9. bis 18. Oktober an die US-Ostküste. Sie spielt am 14. Oktober in Hartford gegen die USA sowie drei Tage später in Philadelphia gegen Mexiko. 

Die Nationalspieler hatten sich wegen der Reisestrapazen und des Jetlags am Mittwoch in Wolfsburg während der Vorbereitung auf das anstehende Testspiel gegen Japan kritisch zum US-Trip geäußert. «Meiner Meinung nach ist der Termin nicht ganz so gut gewählt», sagte Niklas Süle. Der Abwehrspieler von Borussia Dortmund verwies auf die enorme körperliche Belastung, die man bei ausländische Vereinskollegen beobachten könne, wenn sie von Fernreisen ihrer Auswahlteams zum Beispiel aus Afrika oder den USA zurückkämen.

Hofmann: «Unser Körper ist unser Kapital»

Nur zwei Tage nach der Rückreise des DFB-Trosses ist in der Bundesliga die Partie der Dortmunder gegen den SV Werder Bremen angesetzt. Der Leverkusener Jonas Hofmann sprach von «geteilten Meinungen» im DFB-Team. «Unser Körper ist unser Kapital und wird beeinträchtigt», befand der 31-Jährige. 

Der DFB betonte wiederum, dass nach der Heim-EM und vor dem WM-Jahr 2026 kein US-Trip mehr möglich sei. Die Nationalmannschaft sei im Anschluss an die EM wieder an die Pflichtspiele in der Nations League eingebunden. Und danach folge die WM-Qualifikation.

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