DFB-Sportdirektor Rudi Völler (l) und Bundestrainer Julian Nagelsmann. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Christian Charisius/dpa)

DFB-Sportdirektor Rudi Völler ist für ein Comeback von Toni Kroos in der deutschen Fußball-Nationalmannschaft offen, sieht aber nicht wirklich einen großen Bedarf für eine Rückkehr des Mittelfeldstars von Real Madrid.

«Wer bei der EM dabei ist, hängt von der Form und der Konkurrenz ab. Auf der Position, auf der Toni seit Jahren auf höchstem Niveau spielt, haben wir natürlich die geringste Not», sagte Völler (63) im Interview der «Sport Bild». Mit dem Rio-Weltmeister von 2014, der an diesem Donnerstag seinen 34. Geburtstag feiert, habe er in den vergangenen Wochen nicht gesprochen.

Bundestrainer Julian Nagelsmann hatte im Dezember im ZDF-Sportstudio eine Kroos-Rückkehr als «interessanten Gedanken» bezeichnet. «Julian Nagelsmann hat alles gesagt. An den Reaktionen sieht man, wie groß der Stellenwert der Nationalelf ist. Sie ist Deutschlands liebstes Kind, jeder hat eine Meinung. Zum Glück ist das so. Was Julian im Sportstudio gesagt hat, gilt nicht nur für Toni, sondern für alle Spieler: Niemand ist abgeschrieben, alles ist möglich», ergänzte Völler. Kroos war 2021 nach dem Achtelfinal-Aus bei der EM nach 106 Länderspielen aus der DFB-Elf zurückgetreten.

Völler: „Müssen versuchen, das Land zu begeistern“

Ob mit oder ohne Kroos: Völler glaubt trotz der zuletzt schwachen Leistungen an eine vergleichbare Euphorie wie beim Sommermärchen 2006, es könne sogar noch schöner werden. «Viel hängt dabei von uns ab. 2006 hat das 4:2 im Eröffnungsspiel gegen Costa Rica den Funken überspringen lassen. Wir müssen versuchen, das Land zu begeistern, ohne ins Verderben zu rennen», sagte der Weltmeister von 1990. «Wir werden ein fantastisches Turnier erleben. Und ich bin überzeugt, dass unsere Mannschaft dann eine gute Rolle darin spielt.» Er sei sich deshalb so sicher, weil Nagelsmann ein hervorragender Trainer sei: «Julian kann Menschen emotional mitnehmen auf unserem Weg, den wir natürlich auch gemeinsam mit den deutschen Fans gehen wollen.»

Im Mittelpunkt könnten die beiden 20 Jahre alten Jungstars Jamal Musiala (Bayern München) und Florian Wirtz (Bayer Leverkusen) stehen. «Um diese Spieler beneidet uns ganz Europa. Dazu Leroy Sané mit seiner Geschwindigkeit und seiner begnadeten Schusstechnik. Um sie herum musst du eine gute Mannschaft aufbauen, die auch hinten sicher steht», sagte Völler, dessen Mission beim DFB nach der EM wie vor einem Jahr besprochen endet.

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