Spielervermittler verklagen die FIFA, das Verfahren landet jetzt beim Europäischen Gerichtshof. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Steffen Schmidt/epa/dpa)

Das neue Reglement für Spielervermittler im Profifußball wird ein Fall für den Europäischen Gerichtshof (EuGH).

Das Landgericht Mainz hat für eine Klage gegen den Weltverband FIFA das Verfahren ausgesetzt und ein sogenanntes Vorabentscheidungsersuchen an den EuGH gerichtet, wie eine Sprecherin des Mainzer Landgerichts bestätigte. Die Behörde in Luxemburg bestätigte, dass der Fall vorliege. Inhaltliche Angaben haben die Gerichte aber noch nicht veröffentlicht. Zuvor hatte der «Kicker» über den Fall, bei dem es maßgeblich um Kartellrecht geht, berichtet.

«Für die Dauer des Verfahrens beim EuGH ist das Verfahren beim Landgericht Mainz ausgesetzt. Das Verfahren bleibt dennoch für diese Zeit beim Landgericht anhängig, wird jedoch nicht weiter betrieben, bis der EuGH entschieden hat», teilte die Sprecherin des Mainzer Landgerichts auf Anfrage am Donnerstag mit.

Klage gegen neueingeführte Standards

Das vor allem bei den Vermittlern umstrittene Reglement trat im Januar in Kraft. Unter anderem müssen Spielervermittler künftig eine FIFA-Lizenz erwerben, um offiziell am Markt agieren zu dürfen. Das neue Reglement sieht grundlegende Standards für Spielervermittler und deren Kunden vor. Neben einer Lizenzierungspflicht soll auch ein Verbot von Mehrfachvertretungen durchgesetzt und Vermittlungshonorare begrenzt werden. Berater wehren sich in dem Millionengeschäft nun dagegen.

Für den EuGH ist es der nächste millionenschwere Fall aus dem Profifußball. Der Streit um eine Alternative zu den UEFA-Wettbewerben liegt derzeit ebenfalls bei dem Gerichtshof. Ein Urteil wird in den kommenden Monaten erwartet.

Vor knapp zwei Jahren hatten zwölf Top-Clubs, darunter sechs Vereine aus der englischen Premier League, mit der Veröffentlichung ihrer Super-League-Pläne für Aufsehen gesorgt. Das Vorhaben wäre in direkte Konkurrenz zur Champions League der Europäischen Fußball-Union UEFA getreten. Doch nach massiven Protesten von anderen Clubs, Verbänden und Fans zogen sich neun der zwölf Vereine schnell wieder zurück.

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