Bayreuths Steffen Eder (M) versucht vor Bielefelds Masaya Okugawa (l) den Ball zu behaupten. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Daniel Karmann/dpa)

Im Bayreuther Regen hat Arminia Bielefeld nur mit Mühe eine Bauchlandung in einem spektakulären Pokalkampf vermieden.

Der defensiv erstaunlich anfällige Fußball-Bundesligist gewann beim Regionalligisten SpVgg Bayreuth erst am Ende deutlich mit 6:3 (2:1). «Kompliment an Bayreuth. Sie haben uns einen brutalen Pokalkampf abverlangt», sagte Bielefelds Trainer Frank Kramer.

Die Ostwestfalen hatten dabei in der entscheidenden Spielphase Glück, dass ein Kopfballtreffer von Bayreuths Abwehrspieler Steffen Eder in der 78. Minute zum 4:4-Ausgleich wegen Abseits nicht anerkannt wurde. Bayreuths Coach Timo Rost war ein «bisschen enttäucht» über das Ergebnis. «Aber was den Auftritt meiner Mannschaft angeht: Chapeau!»

Jacob Laursen (11. Minute), Stefan Klos (28.), der zweimal erfolgreiche und herausragende Neuzugang Bryan Lasme (51./85.), Joakim Nilsson (73.) und Fabian Kunze (79.) trafen auf dem neu verlegten Rasen im Hans-Walter-Wild-Stadion für den Favoriten. «Wir wussten, dass es eklig werden kann, wenn man viele Fehler macht in der Defensive», kommentierte der 33 Jahre alte Angreifer Klos.

Die Bayreuther Fans unter den zugelassenen 5000 Zuschauern bejubelten enthusiastisch die Tore von Kapitän Ivan Knezevic (14.), Stefan Maderer (52.) sowie Bielefelds Verteidiger Nilsson (68.), der eine Flanke Marcel Götz unglücklich ins eigene Tor lenkte. Der Viertligist kratzte mit großem Einsatz und mutigen Attacken am Pokal-Coup, kam auch nach einem 1:3-Rückstand nochmal vehement ins Spiel zurück.

Arminia-Keeper patzt

Bei Bayreuths Anschlusstor zum 2:3 patzte Arminias Torwart Stefan Ortega schwer: Nach einer Flanke hatte er den nassen Ball schon in den Händen, ließ ihn aber entgleiten. Maderer nahm das Geschenk dankbar an. In der Bundesliga werden die Bielefelder deutlich besser verteidigen müssen. Für die Bayreuther Spieler gab es großen Beifall nach dem Schlusspfiff, sie hatten beste Eigenwerbung betrieben.

Die Gastgeber nutzten die bundesweite Aufmerksamkeit des Pokalspiels zudem für einen guten Zweck: Die Spieler liefen in Trikots mit dem Logo des Deutschen Kinderhilfswerks auf der Brust auf. Die Organisation setzt sich hierzulande für die Rechte von Kindern ein.

Der Bundesligist begann konzentriert und mit den Neuzugängen Alessandro Schöpf im Mittelfeld und Lasme im Angriff. Beide hatten auffällige Aktionen, Lasme war sogar der beste Mann auf dem Platz. Der Ex-Schalker Schöpf traf vor dem Tor von Klos den Pfosten.

Der 33 Jahre alte Klos war der Mann der ersten Hälfte. Er bereitete auch das 1:0 vor. Dass die Partie nach dem 3:1 des Franzosen Lasme dann nochmal hochspannend wurde, hatten sich die Bielefelder mit ihren Abwehrschwächen selbst zuzuschreiben. «Bayreuth muss man ein Kompliment machen», sagte Klos. Für ihn zählte: Hauptsache weiter.

Von Klaus Bergmann, dpa
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