Bremens Niclas Füllkrug (M) trifft zum zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Swen Pförtner/dpa)

Werder Bremen hat bei der überzeugenden Bundesliga-Rückkehr den ersten Saisonsieg nur um sechs Minuten verpasst.

Nach einem Jahr in der zweiten Liga holten die Hanseaten am Samstag ein 2:2 (2:1) beim VfL Wolfsburg. Die Elf von Trainer Ole Werner war allerdings im Vergleich zu den enttäuschenden Wölfen lange Zeit die bessere Mannschaft.

Den energischen Beginn des Aufsteigers stoppte zunächst Lukas Nmecha (11.) mit dem Wolfsburger 1:0. Mit einem Doppelschlag schockten Niclas Füllkrug (21.) und Leonardo Bittencourt (23.) die Hausherren jedoch innerhalb von nur zwei Minuten. Die Wolfsburger zeigten einen harmlosen Auftritt und scheiterten immer wieder an sich selbst oder der stabilen Werder-Abwehr. Josuha Guilavogui (84.) sorgte für den überraschenden Ausgleich kurz vor Schluss.

28.015 Zuschauer verfolgten das Spiel in der Volkswagen-Arena – allerdings blieben im Auswärtsblock einige Plätze frei. Wegen einer Durchsuchungsaktion der Polizei am Bahnhof hatten Werder-Ultras entschieden, wieder nach Bremen zurückzukehren. Der Aufsteiger verurteilte die Maßnahme, die Polizei verwies auf die Notwendigkeit der Durchsuchungen zur Gefahrenabwehr.

Im Stadion fiel das Fehlen der aktiven Fan-Szene zwar auf, trotzdem waren immer noch mehrere Tausend Werder-Anhänger dabei. Ihre Mannschaft drängte die Wolfsburger teils tief in die eigene Hälfte zurück. Die Wölfe ließen sich das zunächst nicht gefallen.

Nach starkem Zuspiel von Neuzugang Patrick Wimmer auf Nmecha im Strafraum hob der 23-Jährige den Ball über Torwart Jiri Pavlenka zum 1:0 ins Tor. Auf der anderen Seite schlug Werder allerdings kurz darauf zurück: Füllkrug erzielte mit einem wuchtigen Fernschuss aus knapp 20 Metern den Ausgleich. Nur kurze Zeit später erhöhte Bittencourt per Kopf auf 2:1.

Trainer Werner, der sein erstes Bundesligaspiel an der Seitenlinie erlebte, hatte vor dem Start von einem «harten Stück Arbeit» in Wolfsburg gesprochen. Die Bremer scheinen das beherzigt zu haben und waren viel entschlossener in den Duellen. Die Wolfsburger dagegen waren häufig zu harmlos und fanden nicht wirklich in einen Spielrhythmus.

Trainer Niko Kovac, der sein erstes Liga-Spiel als Coach der Wölfe bestritt, sah, dass sein Team im Gegensatz zu der stabilen Abwehr der Gäste noch einige Abstimmungsprobleme, Fehler und Lücken in der Defensive abstellen muss. Phasenweise war es ein enttäuschender Auftritt, den die Heimfans mit Pfiffen quittierten.

Vor allem über die eigene rechte Seite kamen die Bremer regelmäßig und hielten den gelernten Innenverteidiger Micky van de Ven auf Trab, der als linker Verteidiger seine Probleme hatte.

Zur zweiten Halbzeit brachte Kovac Rückkehrer Josuha Guilavogui und nahm auch kurz darauf den Wechsel-Kandidat Josip Brekalo vom Platz, der überraschend in die Startelf gerückt war, aber offensiv kaum Akzente setzen konnte. Auch mit dem eingewechselten Angreifer Jonas Wind kam das Heim-Team kaum zu nennenswerten Chancen. Die Bremer hatten keine Mühe, gegen die ideenlosen Gastgeber zu verteidigen. Erst kurz vor Schluss dämpften die Wölfe die Bremer Party-Stimmung, als Guilavogui spät zum Ausgleich traf.

Von Felix Schröder und Sebastian Stiekel, dpa
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