Die Leipziger Spieler jubeln nach dem Eigentor von Darmstadts Thomas Isherwood zum 1:0. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Jan Woitas/dpa)

Nach dem Aus in der Champions League hat sich RB Leipzig mit einem Pflichtsieg im Alltag Bundesliga zurückgemeldet und im Zweikampf um Platz vier mit Borussia Dortmund vorgelegt. Der Pokalsieger gewann 2:0 (1:0) gegen Schlusslicht Darmstadt 98 und schob sich zumindest vorübergehend am BVB vorbei auf Platz vier. Die Dortmunder treten am Samstagabend noch bei Werder Bremen an.

Vor 44.319 Fans sorgte der Darmstädter Thomas Isherwood (3. Minute) per Eigentor für die frühe Leipziger Führung. In der zweiten Halbzeit dauerte es bis zum Tor ebenfalls nur wenige Minuten, der eingewechselte Christoph Baumgartner (50.) erhöhte.

Nach dem anspruchsvollen Auftritt am Mittwoch bei Real Madrid, bei dem ein 1:1 nicht zum Weiterkommen genügte, veränderte Trainer Marco Rose seine Startelf auf vier Positionen. Unter anderem erhielt der verletzungsanfällige Edeltechniker Dani Olmo eine Pause, für ihn stand Winterneuzugang Eljif Elmas erstmals in der Startelf. Der 23 Millionen Euro teure Offensivmann war in der Fußball-Bundesliga zuvor nur zu sieben Kurzeinsätzen gekommen.

Lieberknecht wechselt auf sieben Positionen

Und Darmstadt? Da wurde nach dem demütigenden 0:6 gegen den FC Augsburg kräftig durchgemischt. Trainer Torsten Lieberknecht brachte gleich sieben Neue in der Startelf. Zunächst half das wenig, gleich in der dritten Minute lag Darmstadt schon zurück. Raum flankte nach einer Ecke scharf in die Mitte, dort kämpften Willi Orban und Isherwood um den Ball – und der Darmstädter traf ins eigene Tor.

Nach dem Traumstart beschränkte sich Leipzig auf sehenswerte Kombinationen, vergaß aber dabei das Toreschießen. Immer wieder berauschten sich Elmas, Lois Openda und Xavi Simons im Kurzpassspiel an ihren technischen Fähigkeiten, doch Torgefahr brachte das nicht. Stattdessen meldete sich Darmstadt an. Gerrit Holtmann (23.) prüfte mit seinem Schuss RB-Keeper Peter Gulacsi, der zur Ecke abwehrte.

Leipzig lässt zahlreiche Chancen ungenutzt

Es entwickelte sich das erwartete Duell zwischen Top-Favorit Leipzig, der in zuvor 30 Spielen noch nie gegen einen Aufsteiger verloren hatte, und den seit dem sechsten Spieltag sieglosen Hessen. Die Gastgeber hatten fast 70 Prozent Ballbesitz, Darmstadt suchte sein Glück in Kontern. RB kam immer wieder recht einfach in den Strafraum des Aufsteigers, verkomplizierte die Dinge dann aber unnötig.

Nach dem Seitenwechsel hatte RB deutlich mehr Zug zum Tor. Openda (47./48.) scheiterte zweimal allein vor Darmstadts Torwart Marcel Schuhen. Der für Elmas ins Spiel gekommene Baumgartner machte es besser, zog nach einer schönen Einzelleistung von der Strafraumgrenze ab, Schuhen war machtlos. Es war das elfte Jokertor in dieser Saison, das ist Bestwert in der Bundesliga.

Leipzig hatte nun Chancen fast im Minutentakt, Darmstadts Spieler warfen sich leidenschaftlich in jeden Ball. Da sich Leipzig dann etwas zurückzog, gab es mehr Spielanteile für Darmstadt – und die nutzten die Hessen. Oscar Vilhelmsson und Tobias Kempe prüften Gulacsi in der 66. Minute, mindestens die Chance des Schweden hätte ein Tor sein können.

Tom Bachmann, dpa
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