Trainer Arrigo Sacchi führte die Squadra Azzurra 1994 ins WM-Finale. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Maurizio_Brambatti/epa ANSA/dpa)

Nach dem blamablen Aus Italiens in der WM-Qualifikation hat der frühere Nationaltrainer Arrigo Sacchi ein generelles Umdenken im italienischen Fußball gefordert.

Dieser sei «kulturell rückständig, es gibt keine neuen Ideen. Die anderen Nationen entwickeln sich, wir sind auf dem Stand von vor 60 Jahren geblieben», sagte der 75-Jährige der «Gazzetta dello Sport». Am Vorabend war der Europameister durch ein 0:1 gegen den krassen Außenseiter Nordmazedonien in den Quali-Playoffs gescheitert und verpasst wie schon 2018 die WM.

«Die wenigste Schuld an dieser Situation trifft die Spieler und den Trainer. Das Problem liegt im System», unterstrich der frühere Auswahlcoach, der mit der Squadra Azzurra 1994 das WM-Finale erreicht hatte. «Unsere Jugendabteilungen sind voll mit Spielern aus dem Ausland, die gekauft werden wie Obst und Gemüse, die Clubs sind höchstverschuldet, die Teams gewinnen außerhalb Italiens nichts mehr und niemand sagt es etwas?», fragte Sacchi. Seit 2010, als Inter Mailand die Champions League gewann, ging kein Vereinspokal mehr nach Italien. «Wir sind rückständig, und das nicht nur im Fußball.»

Sacchi hofft, dass nun als Reaktion nicht einfach nur Trainer Roberto Mancini gefeuert werde. Man müsse sich ein Beispiel nehmen an Nationen wie etwa Spanien, deren Erfolg auf grundlegenden Reformen beruhe. «Wir dürfen uns nicht auf die alten Muster versteifen, wir dürfen nicht denken, die Probleme lösen wir, indem wir Personen austauschen. Der Ansatz, die Idee muss verändert werden.»

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