Lenkte lange die Geschicke beim FC Bayern: Karl-Heinz Rummenigge. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Sven Hoppe/dpa)

Das Champions-League-Aus des FC Bayern München ist nach Einschätzung des ehemaligen Münchner Vorstandschefs Karl-Heinz Rummenigge nicht auf mangelnde Qualität des Kaders zurückzuführen.

«Im Kader des FC Bayern stehen 18 Spieler, die voraussichtlich an der WM teilnehmen», sagte der 66-Jährige der «Bild» und ergänzte: «Das Ausscheiden liegt nicht an der Kader-Qualität.»

Nach einem 0:1 im Hinspiel war der klar favorisierte FC Bayern durch ein 1:1 im Rückspiel gegen den FC Villarreal im Viertelfinale der Champions League ausgeschieden. Rummenigge hatte im Sommer 2021 nach zwei Jahrzehnten den Vorstandsvorsitz beim deutschen Rekordmeister an Oliver Kahn übergeben.

Vertragsgespräche als Klimakiller

Rummenigge sagte, ein Aus gegen Villarreal im Viertelfinale spiegele nicht die Erwartungshaltung des FC Bayern und seiner Fans wider. «Wenn ich dem FC Bayern grundsätzlich einen Ratschlag erteilen dürfte, und das gilt übrigens im Fußball allgemein, dann den, dass sich jeder im Verein auf seine Kompetenzen beschränkt. Dinge wie beispielsweise Vertragsverlängerungen sind Angelegenheit des Vorstands und Aufsichtsrats.»

Ihm sei aufgefallen, dass der Eindruck entstanden sei, als würden permanent nur noch Vertragsgespräche stattfinden, und das alles werde andauernd öffentlich debattiert. «Das ist nicht gut, das ist nicht hilfreich in so einer Phase der Saison. Hier muss man ein Procedere finden, das nicht permanent das Klima stört.»

Die Enttäuschung nach dem Ausscheiden sei riesig, sagte Rummenigge. Beim Hinspiel hätten die Bayern einen rabenschwarzen Tag erwischt. «Wenn man die 180 Minuten nüchtern analysiert, ist das Weiterkommen von Villarreal gar nicht mal unverdient.» Es gehe um so vieles, um finanzielle Einnahmen, um das Image, um Gespräche mit Spielern wegen Vertragsverlängerungen. «Da kommt so eine Niederlage zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt.»

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