Leipzigs Dominik Szoboszlai (r) sah in der Partie gegen den 1. FC Köln die Rote Karte. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Hendrik Schmidt/dpa)

Eine Rote Karte für Dominik Szoboszlai in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit der Partie RB Leipzig gegen den 1. FC Köln (2:2) hat die Emotionen im Leipziger Stadion erhitzt.

Schiedsrichter Benjamin Brand hatte eine Tätlichkeit des Leipziger Mittelfeldspielers gesehen und ihn vom Feld geschickt. Eine zu harte Entscheidung, empfanden viele Augenzeugen.

Was war geschehen? Szoboszlai war in Höhe der Mittellinie im Dribbling unterwegs und wurde von Florian Kainz am Trikot festgehalten. Brand pfiff Freistoß für RB, doch Kainz hielt den Ungarn noch immer fest. Der wollte sich losreißen, nahm dabei den linken Arm nach oben und traf den Kölner am Hals. Dieser fiel theatralisch zu Boden. «Der Ellenbogen ist oben und man sieht im Fernsehen, dass der Hals getroffen wird. Der Arm hat dort oben nichts zu suchen», sagte FC-Trainer Steffen Baumgart.

Er relativierte aber auch: «Ich bin fest davon überzeugt, dass es keine Absicht war, es war auch keine Schlagbewegung.» Dennoch: Wenn der Schiedsrichter so falsch gelegen hätte, hätten ja andere einschreiten können, meinte Baumgart. Die Aktion geschah direkt vor dem Linienrichter, außerdem hätten im Kölner Keller zwei Videoassistenten die Szene beobachtet. «Die hätten es bewerten können, wenn die Entscheidung zu hart ist», sagte Baumgart.

Kainz selbst war sich zunächst selbst nicht sicher: «Ich weiß nicht, ob es eine Rote Karte ist. Es ist so entschieden worden», sagte der auffälligste Kölner an diesem Tag, um nach kurzer Bedenkzeit aber klarzustellen: «Rot ist es schon, kann man geben.»

RB-Trainer Domenico Tedesco zuckte nur mit den Schulter. «Er hat sich das ja nicht noch mal angeschaut. Und deshalb ist es eine klare Entscheidung.» Sein Chef, Vorstandsvorsitzender Oliver Mintzlaff, gab den Unparteiischen nach der Partie wild gestikulierend ein paar Worte mit auf den Heimweg. Und zu Szoboszlai sagte Mintzlaff: «Der Platzverweis darf nicht passieren. Das hat für mich etwas mit Überheblichkeit zu tun. Der Ellenbogen hat dort nichts zu suchen. Das ist schon vertretbar.»

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