Die Leipziger um Timo Werner setzten sich souverän durch. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Jan Woitas/dpa)

Der VfL Bochum bleibt der Aufbaugegner für RB Leipzig. Der mehr als stotternd in die Saison gestartete Pokalsieger setzte auf volle Offensivpower und wurde dafür mit einem 4:0 (2:0)-Erfolg gegen die seit sieben Spielen sieglosen Bochumern belohnt.

Mit dem dritten Saisonsieg kletterte der sächsische Fußball-Bundesligist vorübergehend von Rang zwölf auf neun und verdarb Thomas Letsch die Premiere als neuer Bochum-Trainer. Timo Werner (15. Minute) schoss die Leipziger vor 44.403 Zuschauern in Führung, ehe Christopher Nkunku (23.) per Foulelfmeter erhöhte. Nach dem Wechsel staubte Werner (53.) zum 3:0 ab. Nkunku traf beim Elfmeter zunächst nur den Pfosten (63.), kurz vor Schluss gelang dem Franzosen aber doch noch der Doppelpack (85.).

Der 46 Jahre alte RB-Cheftrainer Marco Rose setzte schon mit seiner Aufstellung ein offensives Zeichen, brachte neben Nkunku mit Werner und André Silva gleich beide noch zur Verfügung stehenden Stürmer, nachdem Yussuf Poulsen wegen eines Infekts passen musste. In der Viererkette bekam Marcel Halstenberg vor David Raum den Vorzug.

Letsch setzte auf gleiche Spieler

Bochums Trainer Letsch, einst Roses Chef bei RB Salzburg, setzte größtenteils auf die Spieler, die zuletzt beim 1. FC Köln einen Punkt einfuhren. «Ich habe Mannschaft vorgefunden, die intakt ist, die Trainingswoche war gut. Die Jungs sind sehr offen für neue Ideen. Wir wollen aber nicht alles von links auf rechts drehen», sagte Letsch und betonte hinsichtlich seiner Bundesliga-Premiere: «Es ist etwas Besonderes, ich werde versuchen, es zu genießen. Aber wenn das Spiel losgeht, ist es schwer mit dem Genießen.»

So kam es auch. RB startete mit hoher Intensität, hätte durch Werner schon in Minute sechs führen können, doch der Schlenzer aus vollem Lauf ging nur an den Außenpfosten. Nachdem Silva (12.) per Drehschuss knapp das VfL-Gehäuse verfehlte, nutzte Werner (15.) seine zweite Chance zur Führung: Nach einem Ping-Pong-Ball reagierte der Nationalstürmer blitzschnell und schlenzte den Ball ins rechte obere Eck. Es war zugleich sein 100. Treffer für die Leipziger. RB lief weiter mit hohem Tempo an. Nachdem Bochum-Debütant Jannes Horn Nkunku nur per Foul stoppen konnte, verwandelte dieser den folgenden Strafstoß sicher, obwohl Manuel Riemann die Ecke erahnte.

Die Bochumer standen weiter tief, hatten kaum Offensivmomente. Die Leipziger wirbelten mit ihren Offensivkräften positionsunabhängig fast überall. Letsch reagierte zudem, brachte für den stark gelb-rot-gefährdeten Danilo Soares Erhan Masovic, stellte zudem von Dreier- auf Viererkette um. Das beeindruckte die Gastgeber nicht. Sie wirbelten weiter die VfL-Abwehr durcheinander.

Nach dem Wechsel setzte Werner nach einem Pfostenschuss von Silva (53.) hellwach nach und erhöhte auf 3:0. Wenig später verhinderte Riemann mit einem Reflex bei einem Szoboszlai-Schuss Schlimmeres. Als dann der Unparteiische nach einem Fußtritt bei Halstenberg auf den Punkt zeigt, setzte Nkunku (63.) bei seinem zweiten Elfmeter den Ball an den Außenpfosten. Der Bochumer Gerrit Holtmann sorgte in der 69. Minute mit einem Schuss aus halblinker Position für die erste Chance der Gäste. RB-Kapitän Peter Gulacsi war auf dem Posten. Rose wechselte dann komplett durch, nur Nkunku blieb auf dem Platz. Der Franzose (85.) kam dann nach einem Steilpass des eingewechselten Emil Forsberg zu seinem zweiten Treffer.

Frank Kastner, dpa
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