Strebt mit dem FC Bayern die Trendwende an: Thomas Tuchel. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Swen Pförtner/dpa)

Thomas Tuchel strebt mit dem FC Bayern die Trendwende an. «Selbstverständlich» werde der Trainer auch im nächsten Bundesliga-Spiel am Samstag gegen RB Leipzig auf der Bank sitzen, sagte Vorstandschef Jan-Christian Dreesen nach dem 2:3 beim VfL Bochum.

Der deutsche Fußball-Rekordmeister will einen Trainerwechsel in der laufenden Saison vermeiden. Als letzter Münchner Coach bis zum Vertragsende war Pep Guardiola im Jahr 2016 beim FC Bayern.

Die Bayern-Trainer seit dem Start der Meisterserie im Jahr 2013:

Jupp Heynckes (01.07.2011 bis 30.06.2013)

Nachdem die Amtszeit von Louis van Gaal vorzeitig mit reichlich Nebengeräuschen zu Ende gegangen ist, übernimmt der frühere Coach Heynckes noch einmal. Er darf nach drei zweiten Plätzen in der bislang letzten titellosen Saison 2011/12 die Rückkehr an die Spitze versuchen – und feiert im Sommer 2013 das Triple. Sein Abschied steht da aber schon fest, da die Münchner Pep Guardiola verpflichtet haben. Heynckes lässt durchblicken, dass ihm nicht alle Details der Ablösung behagen.

Pep Guardiola (01.07.2013 bis 30.06.2016)

Der katalanische Starcoach geht als bislang letzter Münchner Coach, wie es beim Vertragsabschluss vereinbart wurde. Guardiola erlebt 2015 sogar vier Pflichtpleiten in Serie. Die Münchner scheiden im Halbfinale des DFB-Pokals und der Champions League aus, als Meister stehen sie da aber schon fest. Der frühere Barcelona-Trainer entscheidet während seiner dritten Saison, den Vertrag nicht zu verlängern. In seiner Bayern-Epoche bleibt ihm nur das Champions-League-Finale verwehrt.

Carlo Ancelotti (01.07.2016 bis 28.09.2017)

Der aktuelle Real-Erfolgscoach feiert in seiner ersten Saison das Double. Als er in der Folgesaison vorzeitig gehen muss, liegt sein Team in der Bundesliga-Tabelle nur auf dem dritten Platz. Das 0:3 im September 2017 bei Paris Saint-Germain, als Ancelotti mit seiner Aufstellung die Bayern-Bosse verblüfft und Führungsspieler verärgert, sorgt für die Eiszeit um den Italiener. Nur 17 Stunden nach der Klatsche von Paris setzt der gedemütigte FC Bayern seinen Trainer vor die Tür. Erst hilft Willy Sagnol kurzzeitig aus, dann übernimmt Triplesieger Heynckes noch einmal bis zum meisterlichen Saisonende.

Niko Kovac (01.07.2018 bis 03.11.2019)

Als Nachfolger von Heynckes muss Kovac im März 2019 mit dem klaren Achtelfinal-Aus in der Champions League gegen den FC Liverpool einen ersten schweren Dämpfer verarbeiten. Wiederholt gibt es Reibereien mit Führungsspielern. Im Team werden Strömungen ausgemacht, dass man den Trainer loswerden will. Kovac feiert das Double 2019, im Herbst ist Schluss. Nach einer 1:5-Pleite bei Eintracht Frankfurt nach zuvor drei Siegen trennt sich der FC Bayern von Kovac. Die Münchner belegen zu diesem Zeitpunkt nur Platz vier in der Tabelle. 

Hansi Flick (03.11.2019 bis 30.06.2021)

Als Nachfolger von Kovac wird Flick zunächst Interimstrainer, später bekommt er die Verantwortung für das Starensemble für länger übertragen. Er verbucht Sieg um Sieg. Auch Flick feiert das Triple – und historische sechs Titel in einem Jahr. Ihm bringt das eine Vertragsverlängerung bis zum 30. Juni 2023 ein, doch die Zusammenarbeit wird vorzeitig beendet. Wiederholt gibt es Meinungsverschiedenheiten mit dem damaligen Sportvorstand Hasan Salihamidzic. Flick will zudem unbedingt Nachfolger von Joachim Löw als Bundestrainer werden. Club und Coach einigen sich auf eine Vertragsauflösung.

Julian Nagelsmann (01.07.2021 bis 24.03.2023)

Nach einem 1:2 bei Bayer Leverkusen nach zuvor vier Pflichtspielsiegen rutscht der FC Bayern auf Platz zwei in der Bundesliga ab. Die damaligen Bosse Oliver Kahn und Salihamidzic sehen die Saisonziele gefährdet und trennen sich von Nagelsmann, der einen Vertrag bis 2026 unterschrieben hatte. In Pokal und Champions League ist das Team zu diesem Zeitpunkt noch dabei.

«Julian Nagelsmann hätte nach der Niederlage in Leverkusen nicht in den Skiurlaub fahren dürfen. Wäre er in München geblieben, hätte man sich am Montag oder Dienstag zusammengesetzt und gesprochen. Und, wer weiß, was dann passiert wäre?», wirft Ehrenpräsident Uli Hoeneß wenig später eine Trennungsthese auf.

Folge uns

Von