Der Stuttgarter Fußball-Profi Atakan Karazor war auf Ibiza festgenommen geworden. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Tom Weller/dpa/Archivbild)

Der in Spanien aus der Untersuchungshaft entlassene Fußball-Profi Atakan Karazor vom VfB Stuttgart wird in den nächsten Tagen in die baden-württembergische Landeshauptstadt zurückkehren, gab der Bundesligist bekannt.

Karazor werde in Stuttgart leistungsdiagnostische und medizinische Tests absolvieren, heißt es in der Mitteilung. Auf dieser Grundlage und nach persönlichen Gesprächen werde über die Rückkehr des 25-Jährigen ins Training entschieden. Eine erste telefonische Kontaktaufnahme mit dem Mittelfeldspieler habe es inzwischen gegeben. Zum laufenden Verfahren werde sich der VfB weiter nicht äußern.

«Ganz klar unser Spieler, unser Junge»

Karazor werde erst zu seiner Familie ins Ruhrgebiet und dann nach Stuttgart reisen, sagte Sportdirektor Sven Mislintat, der mit dem Spieler gesprochen hat. «Jetzt warten wir mal ab, wann wir das in Training lenken können», so Mislintat. «Für uns ist hundertprozentig klar, dass der Junge bei uns mittrainiert und ein Spieler von uns ist», betonte der 49-Jährige. «Das ist ein Mensch, der noch nicht mal angeklagt ist. Fakt ist: Wenn es irgendwann zur Anklage käme, dann muss man sich das anschauen. Aber so lange das nicht so ist, ist das ganz klar unser Spieler, unser Junge.» Karazor solle sich «die Zeit nehmen, die er braucht, um sacken zu lassen was da überhaupt passiert ist. Dann wird er in zwei, drei, vier Tagen hier auftauchen.»

Karazor war vor rund sechs Wochen auf der spanischen Urlaubsinsel Ibiza festgenommen worden. Mittlerweile ist er gegen Zahlung einer Kaution aus der Untersuchungshaft entlassen worden, wie der VfB in seiner Mitteilung noch einmal bestätigte. Die Kaution beträgt 50.000 Euro, wie das Landgericht der Balearen mitteilte. Der Fußball-Profi, gegen den wegen der «mutmaßlichen Straftat der sexuellen Nötigung» ermittelt werde, dürfe Spanien verlassen. Er müsse für das Gericht, das den Freilassungsbeschluss gefasst hat, aber zur Verfügung bleiben und sich regelmäßig melden. Zudem dürfe er sich dem mutmaßlichen Opfer nicht nähern und mit ihm auch nicht kommunizieren, hieß es.

Nach Angaben des Stuttgarter Vereins von Mitte Juni bestreitet Karazor jede strafbare Handlung. Was ihm vorgeworfen wird, wollte der VfB bisher nicht sagen. Karazor hatte sich beim VfB in der vergangenen Saison zu einem Stammspieler im Mittelfeld entwickelt. Die Vorbereitung auf die neue Spielzeit hat er infolge seiner Festnahme bislang komplett verpasst.

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