Lothar Matthäus kritisiert die taktischen Experimente von Bundestrainer Julian Nagelsmann. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Christian Charisius/dpa)

Rekord-Nationalspieler Lothar Matthäus sieht das 2:3 der DFB-Auswahl gegen die Türkei als empfindlichen Dämpfer auf dem Weg zur Heim-EM. «Das ist natürlich ein Rückschlag, jedes Ergebnis zählt. Dieses Spiel ist ernüchternd gewesen, weil die Türkei das Spiel nicht mit Glück gewonnen hat, sondern verdient», sagte der TV-Experte nach der Partie im Berliner Olympiastadion bei RTL. 

Matthäus kritisierte die taktischen Experimente von Bundestrainer Julian Nagelsmann. «Ich habe gedacht, die Ausprobiererei ist vorbei, nachdem Hansi Flick beurlaubt worden ist. 4-2-3-1, das sollte das Grundsystem der deutschen Mannschaft sein», mahnte der 62-Jährige. Mit dem als sehr offensiven linken Verteidiger aufgebotenen Kai Havertz habe die Abwehr noch nie zusammengespielt. «So war es wieder eine Dreierkette, die die deutsche Mannschaft nicht beherrscht», urteilte Matthäus.

Lob für Havertz

Nagelsmann indes sah den Versuch mit Havertz nicht als misslungen an. «Kai Havertz hat ein herausragendes Spiel gemacht. Die einzige Personalie, die heute überraschend war, war mit unser bester Mann», sagte der Chefcoach. 

Für Matthäus war indes auch die Formation mit Joshua Kimmich und Ilkay Gündogan im Mittelfeld ein Fehler. «Gündogan und Kimmich, das hat man auch bei der Weltmeisterschaft gesehen, passen auf der Doppelsechs nicht zusammen, weil sie sich zu ähnlich sind», sagte der TV-Experte. «Das sind zwei große Spieler, ich würde fast sagen Weltklassespieler, aber die tun sich nicht gut, wenn sie zusammenspielen», befand Matthäus. 

Besser wäre es seiner Ansicht nach, Leon Goretzka oder Pascal Groß als Abräumer neben Gündogan oder Kimmich auflaufen zu lassen. «Ein Sechser, der vor der Abwehr aufräumt, das ist weder Gündogan noch Kimmich», sagte Matthäus.

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