Reals Joselu (verdeckt) jubelt mit seinen Teamkollegen nach seinem Tor zum 2:1. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Jose Breton/AP)

Auch am Tag nach dem dramatischen Einzug von Real Madrid ins Finale der Champions League am 1. Juni in London gegen Borussia Dortmund war die spanische Hauptstadt weiterhin komplett im Fußball-Glück. Auf den Straßen der Metropole sah man am Donnerstag besonders viele Menschen im Trikot der Königlichen. Im TV-Sender RTVE fragte ein Reporter: «Wie soll man das Unerklärliche erklären?»

Stürmer Joselu hatte es am späten Abend im TV-Interview zumindest versucht: «Ich denke, solche Spiele muss man mit dem Herzen gewinnen, und Madrid hat in dieser Hinsicht mehr als genug.» Nach dem 2:2 im Hinspiel in München und dem Gegentor zum 0:1 in Madrid war der spät eingewechselte 34-Jährige am Mittwochabend im Santiago Bernabéu mit einem Doppelschlag (88. Minute/90.+1) zum 2:1-Endstand zum viel gefeierten Helden avanciert. «Das war schöner als in meinen besten Träumen», erzählte der in Stuttgart geborene ehemalige Bundesliga-Profi.

Für die Fachzeitung «AS» war es schlichtweg ein «Wunder, das nach Wembley führt», wie in großen Lettern auf der Titelseite zu lesen war. Sogar der erfahrene Real-Trainer Carlo Ancelotti kam nach dem Abpfiff und der x-ten «Remontada», der neuen gelungenen Aufholjagd, aus dem Staunen nicht heraus. «Es ist wieder passiert. Es ist magisch, unglaublich. Wir haben eine Saison hinter uns, die niemand erwartet hat … auch ich nicht», verriet der 64 Jahre alte Italiener nach dem Triumph gegen seinen früheren Arbeitgeber.

Die einfachste Erklärung hatte vielleicht Vinicius Júnior parat. «Das ist halt Madrid. Wir geben nie auf», sagte der brasilianische Stürmer (23). Vor allem im Bernabéu sei man zu allem fähig, ist der Clubkollege der deutschen Nationalspieler Toni Kroos und Antonio Rüdiger überzeugt. «Wenn wir zu Hause spielen, haben wir das Gefühl, dass nichts unmöglich ist.»

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