Leipzigs Christopher Nkunku (verdeckt) macht das Tor zum 0:1 gegen Hoffenheims Torwart Oliver Baumann (l). (Urheber/Quelle/Verbreiter: Tom Weller/dpa)

Unbeeindruckt vom WM-Aus für Nationalstürmer Timo Werner und dem angekündigten Abschied von Boss Oliver Mintzlaff bleibt RB Leipzig auf Erfolgskurs. Drei Tage nach dem Achtelfinal-Einzug in der Champions League gewannen die starken Sachsen am Samstag in der Fußball-Bundesliga mit 3:1 (1:0) bei der TSG 1899 Hoffenheim.

Christopher Nkunku mit seinem zehnten und elften Saisontor (17. und 57. Minute) und Dani Olmo (69.) trafen dabei für das Team von Trainer Marco Rose. Zwischendurch hatte Nkunkus französischer Landmann Georginio Rutter überraschend ausgeglichen (50.). Vor 23.127 Zuschauern in Sinsheim musste Hoffenheims WM-Kandidat Grischa Prömel nach nicht einmal einer Viertelstunde schwer verletzt vom Platz getragen werden.

Traum der WM-Teilnahme geplatzt

Der 27 Jahre alte Mittelfeldakteur zeigte selbst mit einer Geste an, dass etwas im Knöchel gerissen oder gebrochen ist. Prömel steht auf der erweiterten Spieler-Liste von Bundestrainer Hansi Flick für die am 20. November beginnende Weltmeisterschaft in Katar.

Das rundum überzeugende RB-Team ist nun wettbewerbsübergreifend seit elf Spielen unbesiegt. Zudem beendete es eine Serie von acht sieglosen Auswärtspartien in der Liga. Mit einem direkt verwandelten Freistoß unmittelbar nach dem Prömel-Aus düpierte Nkunku Hoffenheims Keeper Oliver Baumann. Das vermeintliche 2:0 durch Olmo nach einer starken Kombination nahm Schiedsrichter Martin Petersen aus Stuttgart nach einer VAR-Entscheidung wegen Abseitsstellung von Nkunku dann zurück (31.).

Der Spanier Olmo stand für den bei der WM fehlenden Timo Werner (Syndesmosebandriss) neben Nkunku und André Silva im RB-Angriff, der den Kraichgauern immer wieder mächtig zusetzte. Auf der Tribüne der Arena beobachtete Mintzlaff den Auftritt des Gäste-Teams: Am Freitag war bekannt geworden, dass der Geschäftsführer den DFB-Pokalsieger verlässt und zum 15. November zum Konzern Red Bull wechselt. Der 47-Jährige wird beim Getränkekonzern nach dem Tod von Firmengründer Dietrich Mateschitz am 22. Oktober einer von drei neuen Geschäftsführern. RB Leipzig will nicht zwingend einen direkten Nachfolger verpflichten. «Wir machen uns jetzt Gedanken, ob wir noch einen CEO holen oder ob wir der jetzigen Geschäftsführung noch mehr Vertrauen schenken», sagte Mintzlaff bei Sky.

Ausgleich nach der Pause

Für den verletzten Prömel kam bei der TSG Andrej Kramaric, der sich zuletzt immer wieder mit Sprunggelenkproblemen herumschlug. Aber auch der kroatische Vize-Weltmeister von 2018 tat sich schwer gegen die wuchtigen und spielstarken Sachsen. Leipzig-Leihgabe Angeliño versuchte immer wieder, auf der linken Außenbahn die Hoffenheimer Offensive anzukurbeln, kam aber zunächst seltener durch als sein Pendant David Raum, der im Sommer die Hoffenheimer gen Leipzig verlassen hatte.

Eine Flanke von Angeliño führte dann aber kurz nach der Pause zum Ausgleich: Die RB-Hintermannschaft hatte Rutter aus den Augen verloren, der köpfte den Ball ins Netz. Daraufhin zogen die Leipziger das Tempo wieder an: Beim Siegtor konnte Baumann zweimal den Ball abwehren, Nkunku drosch ihn dann aber entschlossen ins Tor und ließ sich von den 500 mitgereisten RB-Fans in der Gäste-Kurve feiern. Mit einem satten Rechtsschuss in den Torwinkel erhöhte Olmo auf Vorarbeit des ebenfalls groß aufspielenden Dominik Szoboszlai noch auf 3:1.

Ulrike John, dpa
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