Nationalspieler David Raum wechselt von Hoffenheim nach Leipzig. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Uwe Anspach/dpa)

Nach der schmerzlichen Supercup-Pleite trösteten sich die Verantwortlichen von RB Leipzig beim Shoppen – und mit einem besonderen Preis.

Innerhalb einer halben Stunde vermeldeten die Sachsen den Transfer von Nationalspieler David Raum und die Auszeichnung von Stürmerstar Christopher Nkunku zum «Fußballer des Jahres». Und das war’s wahrscheinlich noch nicht: Max Eberl wird als neuer Sportchef gehandelt, Timo Werner als überaus prominenter Rückkehrer. Es wäre ein ziemlicher Umbruch.

Die 3:5-Niederlage gegen bereits mächtige Bayern hatte die Leipziger Defizite offengelegt. «Für uns wird es jetzt wichtig sein, dass Spiel noch einmal anzuschauen und die richtigen Erkenntnisse daraus zu ziehen», sagte Trainer Domenico Tedesco. «Jetzt unmittelbar nach dem Spiel die Fehler zu analysieren, ist schwierig. Aber natürlich mache ich mir als Trainer viele Gedanken, welches System und welche Spieler uns guttun.»

Einen neuen Profi darf Tedesco schnell begrüßen. Mit der Verpflichtung von Raum legte RB auf dem Personalmarkt nach. Der Wechsel des 24-Jährigen von Hoffenheim nach Leipzig war erwartet worden – über die Ablösesumme machen beide Clubs keine Angaben, sie soll bei etwa 30 Millionen Euro liegen. So hoch im Preissegment gehen sie bei RB eher selten einkaufen.

Raums Vertrag ist bis 30. Juni 2027 gültig, er kann auch gleich den Spanier Angeliño ersetzen, wenn dieser RB verlassen sollte. Beim Supercup stand er nicht mal im Kader, Angeliño kläre seine Zukunft, sagte Tedesco.

Bei anderen Personalien wird weiter spekuliert. Bei Angreifer Werner vom FC Chelsea, der wiederum auf einen Verbleib von Kumpel Konrad Laimer bei RB hoffen dürfte, und Manager Eberl. Der Vertrag des 48-Jährigen mit Borussia Mönchengladbach ruht, nachdem Eberl sein Amt als Sportdirektor aus gesundheitlichen Gründen im Januar freiwillig abgetreten hatte. Beide zu holen, wäre in- und extern zweifelsohne eine starkes Signal.

Kurzfristig hat Tedesco ein Problem: Nicht alle Spieler sind auf dem gleichen Level. Die verschiedenen Startpunkte in die Saisonvorbereitung hätten sich bemerkbar gemacht, besonders schmerzvoll sei zudem das Fehlen von Joško Gvardiol sei mehreren Wochen, meinte Tedesco.

Die Folge: RB kam erstmal gar nicht ins Spiel gegen dominierende Münchner und leistete sich auch noch einige Patzer. 0:3 zur Pause, das tat weh. «Wir waren viel zu ängstlich. Wir haben das Spiel nicht angenommen», kommentierte Vorstandschef Oliver Mintzlaff die erste Hälfte. «Das war nicht das, was wir uns vorgenommen haben.»

Von Jens Marx, dpa
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