Hoffenheims Torschütze Christoph Baumgartner (2.v.l) jubelt mit Mannschaftskollegen über das Tor zum 1:1. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Uwe Anspach/dpa)

Der VfB Stuttgart bleibt in der Fußball-Bundesliga auch nach dem 24. Spieltag auf einem Abstiegsplatz. Der Tabellen-Vorletzte verlor nach einer 1:0-Führung noch mit 1:2 (0:0) bei der TSG 1899 Hoffenheim.

Mit seinen beiden späten Toren in der 85. und 90. Minute sorgte Christoph Baumgartner kurz vor Schluss noch für den glücklichen Sieg der Kraichgauer. Die Hoffenheimer belegen mit nunmehr 40 Punkten den vierten Tabellen-Platz, RB Leipzig und der SC Freiburg können am Wochenende aber noch gleichziehen. Vor 18.099 Zuschauern hatte Wataru Endo in der 58. Minute zur VfB-Führung getroffen. Insgesamt war es für den VfB die neunte Partie nacheinander ohne Sieg.

Wegen des Angriffs von Russland auf die Ukraine ist vor dem Bundesliga-Spiel eine Schweigeminute abgehalten worden. Die Zuschauer und beide Mannschaften verharrten in Sinsheim unmittelbar vor dem Anpfiff. «Stop war – wir gegen Krieg», hieß es auf einem großen Plakat, das beide Teams präsentierten.

Partie nahm richtig Fahrt auf

Dann machten 2200 VfB-Fans in der Gästekurve höllisch Lärm, um ihre angeschlagene Mannschaft zu unterstützen. Bei den Stuttgartern fiel auch noch Borna Sosa mit einer Knieprellung aus. Der noch nicht ganz fitte Torjäger Sasa Kalajdzic saß zunächst nur auf der Bank.

Die erste dicke Chance für die zunächst überlegene TSG vergab Pavel Kaderabek per Kopf – und dann nahm die Partie richtig Fahrt auf. Innerhalb von nicht einmal zwei Minuten krachte der Ball auf beiden Seiten gegen Alu: Erst traf Chris Führich nach einem Konter aus kurzer Distanz nur den Hoffenheimer Pfosten (19.), dann Kaderabek die Latte des VfB-Gehäuses. Sein Kapitän Benjamin Hübner hätte allerdings direkt davor schon das 1:0 köpfen müssen.

Eine Woche nach dem bitteren 1:1 gegen den VfL Bochum mit dem Ausgleich in der Nachspielzeit zeigten die Stuttgarter jedenfalls die richtige Reaktion. Vor allem Omar Marmoush sorgte über rechts immer wieder für Angriffswirbel und prüfte Torhüter Oliver Baumann nach einer knappen halben Stunde mit einem satten Schuss.

Hartnäckigkeit der Hoffenheimer wird belohnt

Immer wieder versuchten die Hausherren, über Flanken von Nationalspieler David Raum zum Erfolg zu kommen. In der 43. Minute jubelten die Hoffenheimer über einen vermeintlichen Treffer von Hübner. Doch Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck annullierte das Tor nach Rücksprache mit seinem Videoassistenten Tobias Stieler zurecht. Da rollten die VfB-Fans auf den Rängen flugs ihr Banner «Videobeweis abschaffen» ein.

Mit der Einwechslung von Kalajdzic nach der Pause setzte Matarazzo ein hoffnungsvolles Zeichen für die VfB-Anhänger. Hoffenheim musste erstmal den Ausfall von Dennis Geiger verkraften, der benommen vom Platz getragen wurde. Die Stuttgarter nutzen die kurzzeitige Verwirrung und den Eckball: Kalajdzic verlängerte mit dem Kopf und Endo war am langen Pfosten zur Stelle – 1:0.

Die Hartnäckigkeit der Hoffenheimer wurde dann doch noch belohnt: Baumgartner traf mit einem Schlenzer zum Ausgleich. Ihr Trainer Sebastian Hoeneß, der 1999 mit der U17 des VfB deutscher Meister war und dessen Vater Dieter früher Stuttgart managte, durfte im vierten Anlauf dann sogar über den ersten Sieg gegen die Schwaben jubeln, weil Baumgartner noch nachlegte.

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