Der ehemalige Fußballspieler Philipp Lahm bei einem Interviewtermin. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Sven Hoppe/dpa)

Der frühere Weltmeister-Kapitän Philipp Lahm will die Europameisterschaft 2024 als Turnierdirektor zu einem neuen deutschen Fußball-Sommermärchen machen. «Wir wollen ein Fest veranstalten, dass einen Aha-Effekt für die folgenden Jahre hat», sagt der 39-Jährige im Interview der Deutschen Presse-Agentur ein Jahr vor dem Turnierstart am 14. Juni 2024 in München. «Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren, und wir sind voll im Plan», berichtet Lahm.

Die EM soll demnach «das genaue Gegenteil» zu den umstrittenen WM-Turnieren 2018 in Russland und vor einem halben Jahr in Katar darstellen. In diesen Ländern sei der Sport «von den falschen Leuten» benutzt worden für ihre jeweiligen Zwecke. «Es ging dabei in erster Linie um Macht und Selbstdarstellung», kritisiert der ehemalige Nationalspieler. 

«Ein Fest der Zusammenkunft»

Das Turnier im Herzen Europas solle 18 Jahre nach der WM in Deutschland «ein Fest der Zusammenkunft» werden. Es solle für Weltoffenheit stehen, für gesellschaftliche Werte wie Vielfalt und Toleranz. «Europa soll durch dieses Turnier gestärkt werden nach den Krisenjahren, die wir alle hinter uns haben und in denen wir auch immer noch stecken», sagt Lahm.

Man wolle ein nachhaltiges Fußballturnier organisieren, das «womöglich Vorbild für nachfolgende Großveranstaltungen» sein könne. Lahm setzt für einen Erfolg neben einer erfolgreichen Nationalmannschaft auch auf die Menschen in Deutschland. «Wir wollen als Gastgeber wochenlang auftreten wie ein Europameister», sagt er. Lahm hofft «auf ein neues Wir-Gefühl, auf einen neuen spürbaren Zusammenhalt in unserer Gesellschaft – nicht nur in Deutschland, sondern in Europa». 

Am Mittwoch, dem Jahrestag vor dem EM-Start, ist die Turnier-Organisation um Lahm in Berlin bei Bundeskanzler Olaf Scholz eingeladen. «Dieses Treffen wird verdeutlichen, dass die Politik hinter diesem Turnier steht», sagt Lahm. Am selben Tag wird auch die Volunteers-Plattform freigeschaltet. Etwa 16.000 freiwillige Helfer werden benötigt. «Sie sind für mich die Gesichter des Turniers.» Am 3. Oktober, dem Tag der Deutschen Einheit, startet die Europäische Fußball-Union (UEFA) den Ticketverkauf für die 51 Partien in zehn Städten. 

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