Befindet sich im Rechtsstreit mit Hertha BSC: Rune Jarstein. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Soeren Stache/dpa-Zentralbild/dpa)

Im Rechtsstreit zwischen Hertha BSC und Ex-Torwart Rune Jarstein hat das Arbeitsgericht einen Vergleichsvorschlag gemacht.

Das Gericht schlug am Ende des ersten Kammertermins eine Abfindungszahlung von 350.000 Euro vom Club an Jarstein vor. Der Norweger hatte eine Zahlung von 490.000 Euro gefordert. Dazu stand offenbar eine spektakuläre Wende im Raum: Es gab Gespräche über eine Rückkehr des Norwegers zur Hertha.

Beide Seiten haben nun bis zum 5. Oktober Zeit, den Vergleichsvorschlag anzunehmen. Geschieht dies nicht, wird das Gericht eine Entscheidung in der Sache treffen. Der Verkündungstermin wurde für den 12. Oktober angesetzt.

Kammertermin mehrere Male verschoben

Der 38 Jahre alte Jarstein geht vor dem Arbeitsgericht gegen die im vergangenen Jahr ausgesprochene Trennung durch die Hertha vor. Der Club wirft seiner langjährigen Nummer eins vor, sich bei einem Disput mit Torwarttrainer Andreas Menger massiv im Ton vergriffen zu haben. Jarstein weist dies zurück. Er habe nur sachliche Kritik geäußert.

Ein Gütetermin Ende 2022 brachte kein Ergebnis, der Kammertermin wurde aus verschiedenen Gründen mehrere Male verschoben. Der ehemalige Torwart und Hertha-Geschäftsführer Tom Herrich ließen sich vor Gericht durch die Anwälte vertreten und erschienen nicht persönlich.

Dazu gab es beim Hauptstadtclub den Anwälten zufolge Gespräche über eine mögliche Rückkehr von Jarstein. Beide Anwälte schilderten dies am Donnerstag. Hertha hat nach der Suspendierung von Marius Gersbeck wegen des Verdachts der schweren Körperverletzung aktuell keinen erfahrenen Torwart im Kader.

Schilderungen gehen in einem Punkt auseinander

Die Schilderungen der Anwälte gingen in einem Punkt auseinander. Jarstein-Anwalt Horst Kletke sagte, dass der Berater des Torwarts ihm gesagt habe, dass er in der vergangenen Woche von Hertha kontaktiert wurde. Dabei seien ihm ein neuer Vertrag für den Torwart und die Beendigung des Verfahrens sowie die Auszahlung der fraglichen Beträge bis zum eigentlichen Vertragsende im Sommer 2023 in Aussicht gestellt worden. Wenige Tage später habe die Hertha die Gespräche dann aber beendet.

Hertha-Anwalt Johan-Michel Menke sagte, diese Inhalte könne er nicht bestätigen. Ihm sei jedoch bekannt, dass es Gespräche über eine Rückkehr von Jarstein zur Hertha gegeben habe. Es blieb unklar, zwischen wem diese Gespräche stattfanden. Zudem solle der Norweger, der seit 2014 bei der Hertha war, auch einen gebührenden Abschied erhalten, wenn es zu einer Einigung komme. Ob Hertha die Rückholaktion weiter anstrebt, ist nicht bekannt.

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