Kroatien feierte nach dem Sieg gegen Schottland Starspieler Luka Modric (r). (Urheber/Quelle/Verbreiter: Petr David Josek/AP Pool/dpa)

Nach dem erleichternden Sieg über Außenseiter Schottland hat Kroatien Lust auf mehr. «Wenn wir so spielen, sind wir für jeden Gegner gefährlich», gab Kapitän Luka Modric die Richtung vor.

Mit einem Zaubertor zur 2:1-Führung hatte der Weltstar dafür gesorgt, dass der Vizeweltmeister doch noch das Achtelfinale der Fußball-Europameisterschaft buchen konnte. Letztlich hieß es 3:1 (1:1) gegen hart kämpfende, aber fußballerisch limitierte Schotten, für die das Turnier einmal mehr nach der Vorrunde zu Ende ist.

Nächster Halt: Kopenhagen. Wer am kommenden Montag im Stadion Parken der Gegner sein wird, steht noch nicht fest. Doch die «Feurigen» um Modric und Ex-Bundesligastar Ivan Perisic, der das 1:0 von Ivica Vlasic (17.) per Kopf vorbereitete und – ebenfalls per Kopf – für den Endstand sorgte (77.), können sich entspannt zurücklehnen und den Ausgang der Spanien-Gruppe E abwarten: Die Kroaten werden auf den Zweiten dieser Gruppe treffen – und hoffen auf Rückenwind.

Dalic setzt auf die Fan-Unterstützung

«Wo immer wir hinreisen, werden 20.000 unserer Fans hinter uns stehen», sagte Nationaltrainer Zlatko Dalic – und leistete ein Versprechen: «Ihr seid unsere Stärke, wir werden Euch stolz machen!» Doch dafür muss sein Team noch einmal zulegen. Gegen Underdog Schottland reichten ein paar lichte Momente von Ex-Weltfußballer Modric und dem früheren Wolfsburger und Dortmunder Perisic. Die leichten Fehler in der Defensive, die körperbetont auftretende Schotten immer wieder erzwangen, muss Dalic schnell abstellen, wenn sein Team eine Chance haben will.

Auf den mittlerweile 35 Jahre alten Routinier Modric jedenfalls kann der Coach wieder zählen. Mit einem Traumtor (62.) – per Außenrist ins Toreck – schickte der Kapitän sein Team auf Kurs Achtelfinale. Damit ist er sowohl der älteste als auch der jüngste kroatische Torschütze bei einer Europameisterschaft – und der einzige Spieler außer Superstar Cristiano Ronaldo, der bei der EM 2008 ebenso traf wie nun, 13 Jahre später.

Modric: «Mein Tor bedeutet mir viel»

Der «kroatische Harry Potter», wie der Fußballzauberer Modric genannt wird, sank nach dem Schlusspfiff erleichtert und jubelnd erst auf die Knie, dann auf alle viere, bevor ihn Trainer Dalic nicht mehr loslassen wollte. Auch auf ihn war nach den ersten beiden Spielen gegen England (0:1) und Tschechien (1:1) viel Kritik eingeprasselt. «Mein Tor bedeutet mir viel, ich bin froh, dass ich helfen konnte, aber es ist wichtig, dass das ganze Team gut war und gewonnen hat», sagte Modric.

Für die tapfer kämpfenden Schotten, die nach dem Ausgleich durch das erste Länderspieltor von Callum McGregor (42.) noch einmal Hoffnung auf ihre K.o.-Runden-Premiere geschöpft hatten, war Modric‘ Treffer der Knackpunkt. «In Luka Modric haben sie einen der besten Spieler der Welt», sagte Mittelfeldspieler John McGinn. Trainer Steve Clarke zeigte sich enttäuscht, aber machte die Routine der Kroaten für das Ergebnis verantwortlich. «Sie wussten, wie man ein entscheidendes Gruppenspiel bestreitet, sie waren bereiter als wir», sagte er. Die Schotten nehmen Erfahrung mit – ihr nächstes Ziel lautet nun: Qualifikation für die Weltmeisterschaft in Katar 2022.

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