Markus Anfang wird neuer Trainer von Werder Bremen. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Timm Schamberger/dpa)

Ein Fachmann für das Fußball-Unterhaus soll Werder Bremen zurück in die Bundesliga führen. Markus Anfang wird neuer Trainer beim Absteiger. Die Norddeutschen einigten sich mit Darmstadt 98 auf einen Wechsel des Coaches, der bei den Hessen noch einen Vertrag bis 2022 hatte.

«Ich bin dankbar, dass Darmstadt mir die Möglichkeit gegeben hat, nach Bremen zu wechseln und dass eine für alle Beteiligten faire Lösung gefunden wurde», sagte Anfang laut Bremer Vereinsmitteilung. Werder sei ein «großer Club, ein absoluter Traditionsverein mit großer Strahlkraft».

Wunschlösung für erhofften Aufschwung

Dieser Traditionsverein musste zuletzt nicht nur den ersten Abstieg seit 41 Jahren verkraften, sondern hat auch finanziell große Sorgen. In Anfang hat Geschäftsführer Frank Baumann nun seine Wunschlösung für den erhofften Aufschwung inklusive Wiederaufstieg gefunden.

«Er hat auf seinen bisherigen Stationen als Cheftrainer im Profifußball gezeigt, dass er aus unterschiedlichen Gegebenheiten viel schaffen kann, dass er Siegermentalität vorleben und eine Mannschaft entwickeln kann», sagte Baumann. «Zudem hat er auch bereits Erfahrungen in einem herausfordernden Umfeld eines Traditionsvereins gesammelt und ist absoluter Kenner der zweiten Liga.»

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Anfang machte sich durch seine Erfolge als Trainer von Holstein Kiel einen Namen. Er führte den Club 2017 von der 3. in die 2. Liga und scheiterte ein Jahr später erst in der Relegation am Erstliga-Aufstieg. Anschließend trainierte er den 1. FC Köln, bevor Darmstadt seine nächste Station war. Mit den Lilien belegte er in der vergangenen Spielzeit den siebten Platz in der zweiten Liga.

Noch am Vortag hatte der «Kicker» berichtet, ein Bremer Ablöseangebot für Anfang sei in Darmstadt als «Frechheit» aufgefasst worden. Nun ging alles offenbar ganz schnell. Über die Ablösemodalitäten und über Anfangs Vertragsdauer machte Werder keine Angaben.

Chance auf Wiederaufstieg

An der Weser übernimmt Anfang eine anspruchsvolle Aufgabe. Kostspielige Neuverpflichtungen sind nicht drin, einige Leistungsträger könnten den Club noch verlassen. Zudem ist die zweite Liga in der neuen Spielzeit stark besetzt. Anfang weiß das. «Ich schätze Werder und seine Verantwortlichen sehr und bin sicher, dass wir eine gute Chance haben, den Aufstieg zu realisieren», sagte der Coach. «Aber es darf niemand denken, dass es einfach wird. Dafür ist die 2. Liga zu stark und wird uns alles abverlangen.»

Vor dem letzten Spieltag der abgelaufenen Saison hatten sich die Bremer von Trainer Florian Kohfeldt getrennt. Werder-Legende und Meistertrainer Thomas Schaaf sollte den Abstieg als Interimscoach verhindern. Das war dem 60-Jährigen jedoch nicht gelungen.

Von Thomas Eßer, dpa
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