Ralf Kellermann, Sportlicher Leiter des VfL Wolfsburg. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Swen Pförtner/dpa)

Ralf Kellermann sieht das Auftreten des deutschen Teams bei der Fußball-Europameisterschaft in England auch als Erfolg für den VfL Wolfsburg.

«Das ist schon eine besondere Situation, wir sind auch ein Stück weit stolz darauf. Damit hatten wir vor einem Jahr nicht gerechnet», sagte der Sportliche Leiter des deutschen Frauen-Meisters angesichts von zehn Wolfsburgerinnen im Kader des Halbfinalisten Deutschlands. Sieben gehören derzeit sogar zum Stamm.

Mit Torhüterin Almuth Schult, die nach der EM in die USA wechselt, hat der VfL sogar elf Spielerinnen im DFB-Aufgebot. Ihre Nachfolgerin und Konkurrentin Merle Frohms, die von Eintracht Frankfurt zum VfL zurückkehrt, hat vor dem Halbfinale gegen Frankreich am 27. Juli (21.00 MESZ/ZDF und DAZN) in Milton Keynes noch kein Tor kassiert.

«Es freut mich sehr, dass sie diesen Schritt gemacht hat. Sie hat dem großen Druck standgehalten, eine Almuth Schult mit ihrer ganzen öffentlichen Strahlkraft als Konkurrentin hinter sich zu haben», sagte Kellermann. «Wir werden auch in Wolfsburg von dem tollen Auftritt von Merle profitieren.»

Profitieren kann Wolfsburg auch von der Vertragsverlängerung von Lena Oberdorf (bis 2025) kurz vor der EM: Die 20 Jahre alte defensive Mittelfeldspielerin gehört zu den Stärksten im deutschen Team. «Sie ist ja noch sehr jung, genauso wie übrigens Lena Lattwein und natürlich Jule Brand. Dass sie mit 24 oder 25 Jahren mal ins Ausland wechselt, das kann kommen», sagte Kellermann.

Sturmtalent Brand wurde aus Hoffenheim verpflichtet, zudem kommt zur neuen Saison Marina Hegering vom FC Bayern München. Die 32-Jährige überzeugte trotz Verletzungsprobleme in der vergangenen Spielzeit als deutsche Abwehrchefin bei der EM.

Wolfsburg holte nach einigen Abgängen 2021 in dieser Saison unter dem neuen Trainer Tommy Stroot neben der Meisterschaft auch den DFB-Pokal und schied in der Champions League erst im Halbfinale gegen den FC Barcelona aus. «Die Mentalität, die die deutsche Mannschaft in den bisher vier Spielen gezeigt hat, das kennen wir so auch aus Wolfsburg», sagte Kellermann. Der 53-Jährige gewann mit dem VfL als Chefcoach zweimal die Königsklasse und war 2014 FIFA-Welttrainer bei den Frauen.

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