Feierstimmung in Rom: Italien startet mit einem klaren Sieg gegen die Türkei in die EM. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Ettore Ferrari/EPA Pool/AP/dpa)

Die Frage nach dem Turnierfavoriten beantwortete Roberto Mancini mit einem Lachen. Trotz des 3:0 im EM-Eröffnungsspiel gegen die Türkei wollte der italienische Fußball-Nationaltrainer nach dem Traumstart ins Turnier nicht über die Titelchancen seiner Auswahl sprechen.

«Es sind noch sechs Spiele. Das ist noch ein langer Weg und es spielen starke Mannschaften mit», sagte Mancini nach dem überzeugenden Erfolg der Azzurri, der die 15.948 Fans im Olympiastadion Rom begeistert und mitgerissen hatte.

Erstmals überhaupt in seiner langen Fußball-Geschichte gelangen Italien in einem EM-Spiel drei Tore. Der Erfolg gegen komplett harmlose Türken durch ein Eigentor von Merih Demiral (53. Minute) sowie die Treffer von Ciro Immobile (66.) und Lorenzo Insigne (79.) war zudem der bislang höchste Sieg in einem EM-Eröffnungsspiel. «Für uns war es wichtig, gut zu starten und eine starke Partie zu spielen», lobte Mancini seine Mannschaft, die gegen die defensiven Türken geduldig geblieben war. Das Wichtigste zum EM-Eröffnungsspiel:

FANS: Nur ein Viertel der Plätze im Stadio Olimpico durfte zum EM-Auftakt besetzt sein – doch die Kulisse machte Spieler und Fans gleichermaßen glücklich. «Es war sehr schön, vor unseren Fans zu gewinnen», sagte Immobile. Mancini schwärmte: «Ich habe mir so einen Abend zum Start im Olympiastadion gewünscht.» Und die italienischen Tifosi bejubelten den Auftritt ihrer Mannschaft nach über einem Jahr Pandemie mit Spielen größtenteils ohne Zuschauer leidenschaftlich.

SELBSTBEWUSSTSEIN: Das EM-Eröffnungsspiel wurde am Ende zu einer Demonstration der Stärke der italienischen Mannschaft. 28 Spiele in Serie ist das Team unter Mancini nun schon ungeschlagen, feierte nach der verpassten WM 2018 eine eindrucksvolle Rückkehr auf die große Fußball-Bühne. «Was für eine Show! Super-Start für Italien», titelte die Zeitung «Tuttosport». Linksverteidiger Leonardo Spinazzola sagte: «Wir waren uns unserer Stärke bewusst. Wir wissen, was wir zu tun haben. Am Ende ist es entscheidend, wie wir auf den Platz gehen.»

KÄMPFERISCH: Mit großen Hoffnungen waren die Türken nach Rom gereist, doch der EM-Auftakt verlief für das Team von Coach Senol Günes ernüchternd. Keinen Schuss aufs Tor hatte die Auswahl um den früheren Bundesliga-Profi Hakan Calhanoglu zu verzeichnen und auch die einzig aufs Verteidigen ausgelegte Taktik ging in der zweiten Halbzeit nicht mehr auf. «Ich bin nicht zufrieden mit dem Ergebnis. Italien war klar besser als wir» gab Günes zu, der für sein Team aber trotzdem noch alle Chancen auf den Einzug ins Achtelfinale sieht: «Wir werden das abhaken und uns auf die beiden nächsten Spiele vorbereiten.»

WIE WEITER?: Heute können beide Teams entspannt verfolgen, was die Konkurrenten in der Gruppe A machen: Um 15.00 Uhr (Magenta TV) treffen in Baku Wales und die Schweiz aufeinander. Die Türkei reist dann nach Baku, wo am Mittwoch Wales nächster Gegner ist. Die Azzurri bereiten sich in Florenz auf ihre Partie gegen die Schweiz vor, in der schon ein großer Schritt Richtung Achtelfinale gelingen könnte.

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