Eröffnung des DFB-Campus mit Akademie und Geschäftsstelle. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Arne Dedert/dpa)

Mit der feierlichen Campus-Eröffnung hat der Deutsche Fußball-Bund sein 150 Millionen Euro teures Leuchtturmprojekt nach mehr als neun Jahren abgeschlossen.

In Anwesenheit von etwa 300 Gästen aus Sport, Politik und Wirtschaft – darunter Bundestrainer Hansi Flick – nahm DFB-Präsident Bernd Neuendorf bei der symbolischen Schlüsselübergabe den Neubau stellvertretend für den weltgrößten nationalen Sportfachverband in Besitz. «Der Campus soll ein Innovationstreiber für den Fußball sein. Wir alle wollen erfolgreiche Nationalmannschaften. Hier kann das gelingen», sagte Neuendorf.

Zentraler Anlaufpunkt für den deutschen Fußball

Auf dem rund 15 Hektar großen Gelände in Frankfurt mit der Akademie und der Geschäftsstelle sowie modernsten Trainingsanlagen und Schulungseinrichtungen sollen künftig die Grundlagen für sportliche Erfolge gelegt werden. «Der DFB-Campus soll neuer zentraler Anlaufpunkt für den gesamten deutschen Fußball sein. Er soll ein Motor sein. Wir wollen Dinge von hier aus anschieben und umsetzen», sagte DFB-Generalsekretärin Heike Ullrich und ergänzte: «Ich glaube, dass der 30. Juni 2022 ein historischer Tag in der Geschichte des DFB sein wird – genauso, wie es die Grundsteinlegung vor rund zweieinhalb Jahren war. Der Umzug auf den DFB-Campus markiert eine neue Ära.»

Der Startschuss erfolgte im Januar 2013. Damals erteilte das DFB-Präsidium den Auftrag, das von DFB-Direktor Oliver Bierhoff initiierte ehrgeizige Projekt zu prüfen. «Ihm gebührt ganz besonderer Dank. Er war Ideen- und Taktgeber», würdigte Neuendorf den ehemaligen Nationalspieler.

Bierhoff war nach der langen Reise erleichtert. «Hansi Flick war von Beginn an dabei. Die Idee ist auf unseren Reisen entstanden. Wir alle können unglaublich stolz und glücklich sein, dass der deutsche Fußball das auf die Beine gestellt hat. Jetzt gilt es, das mit Leben zu füllen», sagte er. Das Projekt sei im Laufe der Jahre «größer und größer geworden. Hier hat der DFB eine Begegnungsstätte und kann noch viel mehr seinen Aufgaben nachkommen.»

Ein Wahrzeichen für den DFB

Im März 2014 gab die Verbandsführung grünes Licht für die Umsetzung, die wegen eines Rechtsstreits um das Gelände der damaligen Galopprennbahn zunächst ins Stocken geriet. Erst im Mai 2019 erfolgte auf dem Areal der Spatenstich, gut vier Monate später die Grundsteinlegung. «Was hier geschaffen wurde, ist großartig», lobte Hessens Ministerpräsident Boris Rhein (CDU).

In nur 39-monatiger Bauzeit entstanden 3,5 Rasenplätze sowie das vierstöckige Campus-Gebäude, in dem sich auf einer Fläche von knapp 50.000 Quadratmetern eine Fußballhalle mit Kunstrasenplatz, eine Futsal/Mehrzweckhalle, ein großer Fitnessbereich sowie rund 40 Konferenz- und Seminarräume befinden. Hinzu kommen Büroräume für die derzeit rund 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des DFB und ein Athletenhaus mit 33 Zimmern.

«Allein schon in baulicher Beziehung haben wir mit dem Campus ein Wahrzeichen für den DFB geschaffen, architektonisch ist das State of the Art», sagte Ullrich und fügte hinzu: «Die Arbeitsbedingungen sind perfekt. Ich finde, dass dieses tolle Gebäude einen positiven Effekt auf uns alle hat, die Freude und der frische Wind sind förmlich greifbar.»

Davon wollen sich demnächst viele Experten aus aller Welt vor Ort überzeugen. «FIFA-Präsident Gianni Infantino, UEFA-Chef Aleksander Čeferin – alle möglichen Leute wollen sich das ansehen», verkündete Neuendorf stolz. Die Möglichkeit dazu bietet sich im Rahmen der EM-Auslosung am 9. Oktober in der Mainmetropole.

Von Eric Dobias, dpa
Folge uns

Von