Der Unternehmer Klaus-Michael Kühne hat dem Hamburger SV ein finanzielles Angebot gemacht. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Axel Heimken/dpa)

Fußball-Fans des Hamburger SV haben beim Zweitliga-Spiel bei Arminia Bielefeld gegen Klaus-Michael Kühne protestiert.

Mit Spruchbändern («In der Satzung verankert», «75+1 unverhandelbar», «Kühne verpiss dich») reagierten die Anhänger während des 2:0-Erfolgs ihrer Mannschaft auf die Offerte des Multi-Milliardärs. Diese hatte der in der Schweiz lebende 85-Jährige am Donnerstag über seine Holding veröffentlicht.

Kühnes Angebot sieht vor, dass er 120 Millionen Euro in die Fußball-AG des Clubs gibt. Zugleich baut er seinen Einfluss und seine Macht aus. Unter anderem will er den Aufsichtsrat auf fünf Mitglieder verkleinern und zwei Sitze statt wie bisher einen haben.

Ein zentraler Punkt ist, das Kühne seinen Anteil an der AG von derzeit 15,21 auf etwa 39,90 Prozent ausbauen will. Weitere zehn Prozent würden kleinere Gesellschafter halten. Der HSV e.V. soll seine Beteiligung von 75,1 auf 50,1 Prozent reduzieren. Dafür verspricht er 60 Millionen bis 80 Millionen Euro. Dazu wäre eine Satzungsänderung des Vereins notwendig, die auf einer Mitgliederversammlung eine Dreiviertel-Mehrheit benötigt. Dass dies eintritt, gilt als unwahrscheinlich.

Ferner will der gebürtige Hamburger in den kommenden zehn Jahren insgesamt bis zu 40 Millionen Euro für die Namensrechte am Volksparkstadion zahlen. Die Arena soll dann Uwe-Seeler-Stadion heißen – in Erinnerung an die im Juli gestorbene Club-Legende.

Vom Aufsichtsrat der AG mit HSV-Präsident Marcell Jansen an der Spitze liegt noch keine Reaktion auf das Angebot vor. Auch in der Pressemitteilung zu den Ergebnissen der Sitzung des Gremiums am Freitagabend wurde das Thema nicht erwähnt.

Kühne hält schon seit einigen Jahren Anteile an der AG und ist einer der wichtigsten Geldgeber. Er sorgte aber immer wieder mit seinen Einlassungen zum HSV für Unruhe.

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