Wolfgang Holzhäuser kritisiert die Fanproteste gegen die DFL. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Federico Gambarini/dpa)

Der langjährige Fußball-Funktionär Wolfgang Holzhäuser hält die andauernden Fanproteste gegen den Investoreneinstieg bei der Deutschen Fußball Liga für «pubertierendes Verhalten einer relativ kleinen Gruppe».

Es werde versucht, dabei eine schweigende Mehrheit zu überstimmen, befand der 74-Jährige. «Das ist nicht im Sinne der demokratischen Grundordnung, und damit habe ich ein Problem. Diese Störung der Spiele ist am Thema vorbei», sagte der frühere Geschäftsführer von Bayer Leverkusen dem «Kölner Stadt-Anzeiger». Grundsätzlich sei der Protest legitim, nicht aber die Art und Weise.

«DFL und DFB müssen überlegen, wie es weitergehen soll. Es wird eines Tages so weit kommen, dass man die Verursacher derartiger Störungen in Haftung nimmt und Schadenersatz von ihnen fordert», sagte Holzhäuser. 

Holzhäuser will personalisierte Tickets

Die 36 Erst- und Zweitligisten hatten im Dezember des Vorjahres mit der erforderlichen Zwei-Drittel-Mehrheit für eine strategische Partnerschaft der DFL mit einem externen Investor gestimmt. Dieser soll für eine prozentuale Beteiligung an den TV-Erlösen eine Milliarde Euro zahlen. Die DFL verhandelt derzeit noch mit zwei Interessenten.

Zahlreiche Fans protestieren dagegen vor allem durch das Werfen von Gegenständen wie Tennisbällen auf das Spielfeld. Zuletzt waren mehrere Spiele in der Fußball-Bundesliga und der 2. Liga deshalb unterbrochen. Holzhäuser plädiert daher für personalisierte Eintrittskarten und den Einsatz von Körperscannern.

Er könne die Argumente der Fans nicht wirklich nachvollziehen. Dies gelte auch für «die populistischen Aussagen mancher Clubvertreter», sagte Holzhäuser. «Die Bedingungen der DFL in den Ausschreibungen sind so restriktiv gehalten, dass ich die Bedenken von einzelnen Vereinen nicht so richtig mehr verstehen kann.»

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