Sportvorstand Christian Heidel äußerte sich zu Anwar El Ghazi. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Arne Dedert/dpa)

Sportvorstand Christian Heidel hat in der Debatte um propalästinensische Äußerungen seines Profis Anwar El Ghazi einen emotionalen Monolog gehalten, will sich inhaltlich aber zunächst nicht mehr äußern.

«Ich erkläre mir da gar nix mehr. Ich werde da auch keine Erklärungen mehr abgeben. Ich glaube, jeder von Euch hat doch inzwischen gemerkt: Das hat mit Fußball und Sport nix mehr zu tun. Das ist ein höchst politisches Thema. Das ist ein juristisches und arbeitsrechtliches Thema. Jeder weiß doch, dass dieses Thema einfach kein Thema ist, was ich irgendwo auf einem Hof mit einem Journalisten bespreche», sagte Heidel sichtlich angefasst in Mainz.

Nur zwei Tage nach El Ghazis Begnadigung hatte es in den Stunden vor dem Pokalspiel bei Hertha BSC (0:3) erneut Probleme gegeben. Ausgangspunkt war ein Instagram-Post, in dem El Ghazi klarstellte, dass das veröffentliche Vereinsstatement nicht von ihm autorisiert war. Er bereue seinen Standpunkt überhaupt nicht. «Ich distanziere mich nicht von dem, was ich gesagt habe, und stehe bis zum letzten Tag, an dem ich atme, für Menschlichkeit und an der Seite der Unterdrückten», schrieb El Ghazi. Sportdirektor Martin Schmidt kündigte daraufhin ein weiteres Clubstatement an.

«Da kann bei Mainz 05 niemand was dafür»

Doch so einfach ist es nicht, wie Heidel schilderte. «Das ist ein Fall, den gab es noch nie bei Mainz 05. Ich bedauere es zutiefst. Da kann aber bei Mainz 05 niemand was dafür», sagte der 60-Jährige. 

Am Montag hatte es von den 05ern geheißen, dass El Ghazi in mehreren Gesprächen von seinem umstrittenen propalästinensischen Post vom 15. Oktober abgerückt sei. «Gegenüber dem Vorstand distanzierte sich El Ghazi in diesem Kontext auch deutlich von terroristischen Akten wie jenem der Hamas (…)», schrieben die Mainzer. Dann kam das Dementi via Instagram.

«Wir reden über einen Fall, der die ganze Welt interessiert. Das ist ein besonderer Fall, über den werden wir dann eine Erklärung abgeben, wenn irgendetwas entschieden worden ist», sagte Heidel. Der 28-Jährige wird gegen RB Leipzig nicht im Kader stehen. Anfang der Woche hatte sich El Ghazi krankschreiben lassen.

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