Ilkay Gündogan wünscht sich vor der EM klare Aufgaben für alle Spieler der Nationalmannschaft. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Christian Charisius/dpa)

Kapitän Ilkay Gündogan sieht nach den jüngsten Rückschlägen ein grundlegendes Problem bei der Nationalmannschaft auf dem Weg zur Heim-EM.

«Ich habe in gewissen Phasen das Gefühl, dass jeder Einzelne von uns zu viel mit sich selbst beschäftigt ist. Wir haben es bis jetzt nicht geschafft, als Mannschaft zu wachsen. Nun haben wir leider nicht mehr viel Zeit», sagte der 33 Jahre alte Mittelfeldspieler der Wochenzeitung «Die Zeit». 

Seine DFB-Teamkollegen müssten verinnerlichen, dass nicht alle elf Spieler zugleich den Unterschied machen könnten, sondern sich gegenseitig mehr zutrauen müssten. «Wir schauen uns gegenseitig zu wenig an. Häufig sind wir mit uns selbst beschäftigt, weil jeder von uns denkt, dass es besser werden muss. Das ist ein Teufelskreis», erklärte Gündogan. Nach einem guten Start unter dem neuen Bundestrainer Julian Nagelsmann hatte die Fußball-Nationalmannschaft im November gegen die Türkei und Österreich ernüchternde Niederlagen einstecken müssen.

«Wir brauchen klare Aufgaben», forderte Gündogan mit Blick auf die Vorbereitung auf die Europameisterschaft im eigenen Land. «Jeder muss wissen, was er auf dem Platz zu tun hat. Dann muss eine Symbiose entstehen. Eigentlich kann es nicht so schwer sein, denn wir sind ein Team mit Charakter und Anstand», sagte der Profi des FC Barcelona. 

Er blicke weiter mit Vorfreude auf das kommende Turnier. «Ich habe bisher kaum daran gezweifelt, dass wir erfolgreich sein werden, obwohl die Ergebnisse und Leistungen in den vergangenen Monaten überhaupt nicht gut waren», sagte Gündogan.

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