Herthas Marvin Plattenhardt (l) ist einen Schritt schneller als Gladbachs Marcus Thuram (r). (Urheber/Quelle/Verbreiter: Soeren Stache/dpa)

Arm in Arm feierten die glücklichen Hertha-Profis vor der Ostkurve ihren ersten Sieg im neuen Jahr, vor allem Marton Dardai bekam das Grinsen gar nicht mehr aus dem Gesicht.

Der Abwehrspieler hat sich an seinem 21. Geburtstag mit einem Traumtor selbst beschenkt und den 4:1 (1:1)-Heimsieg gegen Borussia Mönchengladbach eingeleitet.

«Das war für mich der schönste Geburtstag bis jetzt», sagte der Berliner Innenverteidiger, der mit einem wuchtigen Distanzschuss den 2:1-Führungstreffer (52. Minute) erzielt hatte, bei DAZN: «Es ist einfach ein schöner Tag. Es hat alles geklappt.» Der Befreiungsschlag nach zuvor vier Niederlagen in Folge sei «sehr wichtig» gewesen, ergänzte Dardai, «es war ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung». Hertha verdrängte den VfB Stuttgart vom Relegationsplatz 16.

Hertha mit neuer Dreierkette

Vor Dardais Sonntagsschuss, der auch von Vater und Ex-Hertha-Trainer Pal Dardai auf der Tribüne bejubelt wurde, hatte Jessic Ngankam nach einer halben Stunde die Gäste-Führung durch Nico Elvedi (17.) ausgeglichen. Die eingewechselten Derry Scherhant (90.+1) und Dodi Lukebakio (90.+7/Foulelfmeter) stellten in einer hektischen Schlussphase vor 40 973 Zuschauern im Olympiastadion den Endstand her.

Hertha-Trainer Sandro Schwarz hatte gegen die Elf vom Niederrhein auf Dreierkette umgestellt, mit der er schon in der zweiten Halbzeit bei der 0:3-Niederlage in Frankfurt gute Erfahrungen gemacht hatte. Dabei bildete Dardai zusammen mit Filip Uremovic und Marc Oliver Kempf den Abwehrverbund. Zudem gab Neuzugang Tolga Cigerci sein Debüt in der Startelf, Ngankam erhielt in der Offensive das Vertrauen. Dafür nahm Berlins Topscorer Lukebakio zunächst auf der Bank Platz.

Gladbachs Trainer Daniel Farke wechselte im Vergleich zum torlosen Remis in der Vorwoche gegen Schalke 04 zweimal. Hannes Wolf und der Ex-Berliner Luca Netz spielten für den gesperrten Julian Weigl und den erkrankten Verteidiger Ramy Bensebaini.

Und der ehemalige Berliner Jungstar Netz fädelte die frühe Führung für seinen aktuellen Verein ein. Seine Ecke in der 17. Minute flog genau auf den Kopf von Elvedi, der den Ball unhaltbar für Herthas Torhüter Oliver Christensen im langen Eck unterbrachte. Elvedis Gegenspieler Suat Serdar machte dabei eine unglückliche Figur. Zwei Minuten später hätte Jonas Hofmann beinahe nachgelegt, doch Kempf stoppte den Schuss auf das verlassene Berliner Tor. Zudem hatte Hofmann mit einer Fußspitze im Abseits gestanden.

Entscheidung erst spät

Aber auch die Gastgeber konnten gleich ihre erste Chance nutzen. Cigerci spielte per Hacke Marco Richter frei, der den Ball zum freigelaufenen Ngankam passte. Der Angreifer musste den Ball aus kurzer Distanz nur noch über die Linie schieben. Es war erst das zweite Tor der Herthaner in diesem Jahr.

Der Ausgleich holte die zuvor verhalten spielenden Berliner aus ihrer Lethargie. In der Folge erkämpften sich die Gastgeber ein spielerisches Übergewicht und kamen zu weiteren Möglichkeiten. Die größte Chance vergab Florian Niederlechner in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit, als der Winter-Neuzugang freistehend aus rund sieben Metern neben das Tor köpfte.

Besser machte es Dardai nach dem Seitenwechsel. Einen Pass von Cigerci hämmerte das Geburtstagskind in der 52. Minute aus gut 25 Metern unter die Latte des Gladbacher Tors und erfreute damit auch Vater Pal. 

Die Berliner, die in den letzten Spielen schnell ihre Spielfreude verloren hatten, blieben das aktivere Team und hielten den Gegner gut in Schach. Doch die Gäste warfen am Schluss alles nach vorne und erhöhten den Druck – aber die Hertha konterte eiskalt.

Thomas Flehmer, dpa
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