Der Freiburger Nico Schlotterbeck trifft auf seinen Ex-Klub. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Tom Weller/dpa)

So hat sich das Sebastian Hoeneß nicht vorgestellt: Zwei Spieltage vor Saisonende in der Fußball-Bundesliga droht seine TSG 1899 Hoffenheim beim Ringen um die internationalen Startplätze leer auszugehen.

Ein ganz anderes Problem plagt seinen Kollegen Stefan Leitl von der SpVgg Greuther Fürth. Auf wen am 33. Spieltag zu achten ist:

Nico Schlotterbeck:

Auch wenn er bei den Berlinern in der vergangenen Saison seinen Durchbruch erlebte, wird Nico Schlotterbeck auf den 1. FC Union kaum Rücksicht nehmen. Wie sein drei Jahre älterer Bruder Keven Schlotterbeck in der Spielzeit 2019/2020 war der 22 Jahre alte Nationalspieler damals für ein Jahr vom SC Freiburg an die «Eisernen» ausgeliehen gewesen. Vor seinem Wechsel zu Borussia Dortmund im Sommer will der Innenverteidiger mit dem Sport-Club noch zwei große Erfolge feiern: Am 21. Mai das DFB-Pokalfinale gegen RB Leipzig gewinnen und zuvor dafür sorgen, dass Freiburg sich erstmals für die Champions League qualifiziert. Um Letzteres zu erreichen, sollten die Breisgauer Union schlagen – mit Rücksichtnahme wird das kaum gehen.

Sebastian Hoeneß:

Angesichts von zuletzt sieben sieglosen Spielen zerbröselt dem 39 Jahre alten Trainer der Hoffenheimer immer mehr die Arbeit einer ganzen Saison. Nach dem 1:1 gegen den FC Bayern im März galt die TSG noch als Kandidat für die Champions League, inzwischen hat der Club nur noch theoretische Chancen auf eine Europacup-Teilnahme. Dabei will Mäzen Dietmar Hopp dauerhaft international dabei sein. Die zahlreichen personellen Ausfälle machen Hoeneß aber auch in seiner zweiten Saison in Hoffenheim schwer zu schaffen. Hoeneß‘ Vertrag läuft noch ein Jahr.

Anthony Modeste:

Nach dem 3:2-Sieg im Hinspiel verbarg Anthony Modeste seine Schadenfreude nicht. «Ich bin heute glücklich, weil wir gegen Wolfsburg gewonnen haben. Das ist die Mannschaft von Schmadtke», sagte er mit Blick auf den heutigen Wolfsburger und ehemaligen Kölner Sportchef Jörg Schmadtke: «Man trifft sich immer zweimal im Leben. Es ist schön, Wolfsburg in die Krise zu schicken.» Der Zwist beruht immer noch auf Modestes Wechsel 2017 für 35 Millionen Euro nach China. Die Umstände sind unklar, es gibt verschiedene Versionen. Modeste ließ aber später immer wieder durchblicken, dass er lieber geblieben wäre. Weitere Pointe: Durch den Abgang verpasste Modeste damals die Saison in der Europa League. Das könnte er nun im kommenden Jahr nachholen.

Stefan Leitl:

Am 9. Februar 2019 betreute Stefan Leitl die SpVgg Greuther Fürth erstmals als Trainer in einem Heimspiel. Damals steckten die Franken noch im Abstiegskampf der 2. Bundesliga und bezwangen den MSV Duisburg mit 1:0. An diesem Samstag im Spiel gegen Borussia Dortmund verabschiedet sich der Aufstiegstrainer vor ausverkaufter Kulisse von den heimischen Fans. Für ihn werde es «emotional nicht einfach» werden, sagte der 44-Jährige im Vorfeld. Leitl verlässt die längst als Absteiger feststehenden Franken im Sommer vorzeitig. Wohin er geht? Alles deutet auf Hannover 96 hin. Grundsätzlich könne «es sehr schnell gehen», hatte Hannovers Mehrheitsgesellschafter Martin Kind zuletzt gesagt.

Lucas Tousart:

Berlin war lange als Stadt viel zu groß für Lucas Tousart und sportlich doch viel zu klein. Der Rekordeinkauf der Hertha fremdelte in jeglicher Hinsicht. Ständige Trainerwechsel erschwerten dem introvertiert wirkenden Franzosen das Einleben zusätzlich. Mit Felix Magath hat der 25-Jährige den nötigen Halt gefunden. Tousart zeigte seit März endlich die Konstanz und Klasse, die man sich von ihm versprach, als er beim großen Wintershopping 2019 für rund 25 Millionen Euro vom damaligen Champions-League-Club Olympique Lyon geholt wurde. Gegen Hoffenheim und Bielefeld gelangen die ersten Saisontore. Auch gegen Mainz ist Tousart Magaths Trumpf im Abstiegskampf. «Er hat große Fähigkeiten», lobte der Coach.

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