Spieler des SC Freiburg bejubeln das Freistoß-Tor zum 1:0 von Vincenzo Grifo. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Philipp von Ditfurth/dpa)

Dank eines starken Vincenzo Grifo und Siegtorschütze Nico Schlotterbeck kann der SC Freiburg immer mehr auch auf die Champions-League-Qualifikation hoffen.

Nationalverteidiger Schlotterbeck erzielte das späte Tor zum 3:2 (2:0) gegen den VfL Wolfsburg und sorgte für den Erfolg in der turbulenten Schlussphase (87. Minute). Nach dem Anschluss von Max Kruse gegen seinen Ex-Club (52.) hatte Maximilian Arnold erst kurz zuvor den Ausgleich für die erst in der zweiten Hälfte verbesserten Niedersachsen erzielt (84.).

Zu Beginn hatte Grifo die Breisgauer im ersten Spiel nach der erneuten Vertragsverlängerung von Trainer Christian Streich mit seinem ersten Doppelpack in der Fußball-Bundesliga sicher in Führung gebracht. Vor 25.000 Zuschauern traf der Offensivspieler per direktem Freistoß (7. Minute) und legte per Direktabnahme nach (44.).

Die Freiburger, geschwächt von coronabedingten Ausfällen der Stammspieler Philipp Lienhart und Maximilian Eggestein, rückten vorerst auf Rang vier. Die Wolfsburger von Trainer Florian Kohfeldt, zuletzt im Aufwärtstrend, verpassten es, sich vom Mittelfeld noch weiter von der Abstiegszone zu entfernen.

Wolfsburg hatte kurzfristig auf Stammtorhüter Koen Casteels aufgrund von Hüftproblemen verzichten müssen. Der Österreicher Pavao Pervan kam zum Einsatz und war früh machtlos. Spezialist Grifo zirkelte den Freistoß bei der ersten Freiburger Chance aus gut 20 Metern ins rechte obere Eck. Der Mittelfeldspieler selbst war zuvor von Maximilian Arnold zu Fall gebracht worden und untermauerte, dass die Standards eine Stärke der Badener sind: Bereits zum 20. Mal gelang in dieser Saison ein Tor nach ruhendem Ball, so erfolgreich ist kein anderer Bundesligist.

Dass sie aber auch aus dem Spiel heraus gefährlich sein können, bewiesen die Badener ebenfalls: Wenig später hätten die Gastgeber bereits deutlich führen können, Ermedin Demirovic traf aber nur den Pfosten (10.). Weiterhin spielten die Gastgeber schwungvoll nach vorn und kamen anders als die Niedersachsen zu Chancen. Lucas Höler rutschte eine Flanke über den Kopf (33.), dann prüfte der Offensivspieler Wolfsburgs Torhüter Pervan aus der Distanz (34.). Als Kapitän Christian Günter nach Zuspiel von Grifo aus spitzerem Winkel abzog, sprang mancher Freiburg-Fan schon auf, der Ball aber rauschte rechts am Tor vorbei und Demirovic kam einen Tick zu spät (40.).

Es war dann Grifo, der Streich erneut jubeln ließ: Nach einer Flanke von Höfler drosch der 28-Jährige den Ball volley ins Tor. Ein verdienter Pausenstand gegen viel zu ungefährlichen Gäste war perfekt. In der ersten Halbzeit blieb Wolfsburg gar ohne Torschuss.

So wurde die Freiburger Defensive mit den Brüdern Nico und Keven Schlotterbeck erst in der zweiten Halbzeit mehr gefordert. Keven Schlotterbeck war wegen des Ausfalls von Lienhart in die Startelf gerückt. Der Innenverteidiger war wie Eggestein, Woo-yeong Jeong und Hugo Siquet positiv auf das Coronavirus getestet worden, wie der Sport-Club vor dem Anpfiff bekanntgab. Nationalspieler Nico Schlotterbeck konnte trotz seiner Knieprobleme spielen.

Nach dem Seitenwechsel wurde Wolfsburg munterer. Über Xaver Schlager und Arnold kam der Ball zu Kruse, der plötzlich frei vor SC-Torhüter Mark Flekken stand und sich die Chance nicht entgehen ließ. Die Gäste waren nun besser. Der eingewechselte Wolfsburger Nationalspieler Lukas Nmecha vergab jedoch (67.). Und die Gastgeber kämpften leidenschaftlich, Demirovic scheiterte nach Vorlage von Grifo an Torhüter Pervan (60.). Am Ende wurde es turbulent: Nach dem Ausgleich von Arnold sorgte Nico Schlotterbeck für Feierstimmung.

Von Kristina Puck, dpa
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