Das Spiel in der Champions League zwischen den Frauen von Barcelona und dem VfL Wolfsburg sahen 91.648 Zuschauer. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Joan Monfort/AP/dpa)

Sollten die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg an diesem Sonntag in Jena die deutsche Meisterschaft perfekt machen, werden wohl nur ein paar hundert Fans dabei sein.

Das Zuschauer-Dilemma in der Frauen-Bundesliga ist ein ewiges – während in der Champions League Weltrekorde fallen und bei der EM im Juli in England volle Stadien erwartet werden. Das soll sich aber nun ändern: Der DFB kündigte in einer Video-Schalte «Highlight-Spiele» in großen Stadien für die neue Saison an.

«Die guten Beispiele schreiben wir uns auf die Fahnen. Wir sind uns aber bewusst, welche Möglichkeiten wir haben. Wenn wir es in Zukunft schaffen, in fünf, sechs, sieben Stadien dieser Art zu spielen, können wir Vorreiter werden», sagte Siggi Dietrich, Vorsitzender des Ausschusses Frauen-Bundesligen und Manager der Frauen bei Eintracht Frankfurt. Pläne in diese Richtung habe es schon früher gegeben, Corona sei dazwischen gekommen. Vor der Pandemie kamen in der Bundesliga im Schnitt nur gut 800 Zuschauer zu den Spielen.

Zuschauerrekord in Barcelona

Der VfL Wolfsburg war am vergangenen Wochenende vor der Club-Rekordkulisse von 22.057 Zuschauern gegen den FC Barcelona im Champions-League-Halbfinale ausgeschieden. Das Hinspiel im Camp Nou hatten 91.648 gesehen – so viele Besucher waren noch nie bei einem Frauenfußball-Spiel. Der FC Bayern hatte sein Viertelfinal-Heimspiel gegen Paris Saint-Germain erstmals in der Allianz Arena ausgetragen und dabei 13.000 Zuschauer begrüßt.

Begegnungen in größeren Stadien sollen vorzugsweise in den Länderspielwochen der Männer stattfinden. «Wir als Verband versuchen, das zusätzlich zu unterstützen, zum Beispiel mit einer Ticketing-Plattform», sagte Manuel Hartmann, Geschäftsführer Spielbetrieb beim DFB. Um eine größere Reichweite im Fernsehen und bei den Zuschauern vor Ort zu erreichen, wird beim DFB auch über eine Vergrößerung der Liga (derzeit zwölf Teams) nachgedacht.

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