Abschlusstraining von Eintracht Frankfurt vor dem Halbfinal-Rückspiel gegen West Ham United teil. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Arne Dedert/dpa)

Die Bundesliga-Saison ist quasi gelaufen, der DFB-Pokal schon seit August vorbei: Eintracht Frankfurt kann sich voll auf die Europa League konzentrieren und dort ein Stück  Clubgeschichte schreiben.

In ihrem Herzenswettbewerb trennt die Hessen nur noch ein Schritt vom Finale, das am 18. Mai in Sevilla ausgetragen wird. Für die Eintracht wäre es nach 1960 und 1980 das dritte europäische Endspiel, möglicher Gegner ist Bundesliga-Rivale RB Leipzig. Heute (21.00 Uhr/RTL) geht es vor den eigenen Fans um den Einzug ins Endspiel.

Die Ausgangslage:

Frankfurt hat im Duell mit West Ham United beste Chancen. Nach dem 2:1-Sieg im Londoner Olympiastadion reicht dem Team von Chefcoach Oliver Glasner jeder Sieg und jedes Remis, um den Sprung ins Finale zu schaffen. «Klare Marschroute ist, nach vorne zu spielen. Das muss unsere Herangehensweise sein. Wir führen 2:1, ruhen uns aber nicht auf dem Ergebnis aus», kündigte Glasner an. Im eigenen Stadion wurde in den vergangenen drei Jahren weder gegen den FC  Barcelona (1:1) noch gegen den FC Chelsea (1:1) oder Inter Mailand (0:0) verloren. Jedes dieser Ergebnisse würde diesmal reichen.

Das Personal:

Glasner kann auch hier zuversichtlich ins Spiel gehen. Die zuletzt gesperrten Evan Ndicka und Kristijan Jakic kehren zurück, auch für Abwehrchef Martin Hinteregger sieht es nach überstandener Krankheit gut aus. Offen ist der Einsatz des dänischen Offensivmanns Jesper Lindström, der eine Oberschenkelverletzung im Hinspiel erlitt. Ob Lindström spielen könne, werde «ein Fotofinish», sagte Glasner.

Die Stimmung:

Kevin Trapp ist euphorisch und voller Vorfreude. «Das Stadion wird platzen», sagte der Keeper. Die 48.500 Tickets waren innerhalb kürzester Zeit vergriffen, Frankfurt hätte nach eigenen Angaben über 100.000 Karten verkaufen können. Schon gegen Barcelona und Betis Sevilla herrschte großartige Stimmung. Die Aufhebung der Corona-Maßnahmen kommt für den hessischen Traditionsclub genau zur rechten Zeit.

Der Eintracht-Lauf:

Bis ins Halbfinale ging es schon 2019, diesmal wollen die Frankfurter noch einen Schritt weiter. Damals waren die Namen wie Chelsea, Inter und Benfica Lissabon etwas klangvoller, diesmal war immerhin der FC Barcelona dabei. Der denkwürdige 3:2-Erfolg im Camp Nou dürfte einen Platz in der Vereinschronik finden. Nach dem Spiel feierten mehr als 25.000 Fans im ansonsten leeren Riesenstadion der Katalanen. Eine ähnliche Party soll es auch diesmal geben, vor den eigenen Fans und in der eigenen Stadt. In der Europa-League-Saison 2021/22 sind die Hessen noch unbesiegt.

Die Ex-Trainer:

Was haben Friedhelm Funkel, Armin Veh, Niko Kovac und Adi Hütter gemeinsam? Sie alle trainierten einmal Eintracht Frankfurt – und sie alle wurden vom Club eingeladen, das Halbfinal-Rückspiel gegen die Londoner im Stadion zu verfolgen. «Sie können nachempfinden, was diese besonderen Momente der Eintracht bedeuten», sagte Vorstandssprecher Axel Hellmann. Diesmal: der erste europäische Finaleinzug der SGE seit 42 Jahren.

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