Die Eintracht nimmt dank des Tores von Ansgar Knauff (r, verdeckt) drei Punkte aus Leipzig mit. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Jan Woitas/dpa)

RB Leipzig hat einen Fehlstart in die Restrunde der Fußball-Bundesliga hingelegt und einen empfindlichen Rückschlag im Kampf um die Champions League erlitten.

Die Sachsen verloren im ersten Aufeinandertreffen seit dem Pokalsieg 0:1 (0:1) gegen Eintracht Frankfurt. Vor 45.867 Zuschauern in der Red Bull-Arena sorgte Ansgar Knauff (7. Minute) für den ersten Sieg der Hessen in Leipzig.

Nach der Ehrung des verstorbenen Franz Beckenbauers erwischte die Eintracht einen Traumstart. Die erste Chance im Spiel verwandelte Knauf nach sieben Minuten zur Führung. Niels Nkounkou flankte von halblinks flach rein, Mohamed Simakan kam nicht an den Ball, dahinter knallte Knauf aus fünf Metern den Ball aus vollem Lauf in die Maschen. Es war die erste Führung für die Eintracht bei den bisherigen Auftritten in Leipzig. Genau zehn Minuten später vergab Benjamin Sesko, der den Vorzug vor Yussuf Poulsen bekam, nach Pass von Lois Openda den Ausgleich aus acht Metern.

Eintracht gefährlich im Umschaltspiel

Die Frankfurter, die die Leistungsträger Omar Marmoush, Fares Chaibi und Ellyes Skhiri zum Afrika-Cup abstellen mussten, standen defensiv klug und überzeugten mit guter Zweikampfführung. So hatten es die anlaufenden Leipziger schwer, trotz hoher Ballbesitzquote zu klaren Chancen zu kommen. Zudem blieb die Eintracht, bei der die Winterneuzugänge Sasa Kalajdzic und Donny van de Beek ihr Startelf-Debüt gaben, jederzeit gefährlich im Umschaltspiel. Dino Toppmöller, der einst Assistent des damaligen RB-Trainers Julian Nagelsmann war, hatte sein Team bestens auf die Sachsen eingestellt.

Nach einer halben Stunde wurde der Druck der Leipziger stärker. Doch Eintracht-Keeper Kevin Trapp entschärfte einen Schuss von Openda mit einer Glanzparade (35.). Drei Minuten später verteidigte der stark reagierende Trapp gegen den Belgier erneut die Führung. Der Ausgleich für RB war längst überfällig, doch es fehlte an Präzision beim letzten Pass oder an der nötigen Konzentration beim Abschluss.

Leipzig betreibt Chancenwucher

Unmittelbar nach dem Wechsel hatte Openda (47.) nach einer Simons-Ablage erneut den Ausgleich auf dem Fuß, wuchtete den Ball jedoch aus zehn Metern weit übers Tor. Auf der Gegenseite grätscht Mario Götze (57.) in eine scharfe Hereingabe von Nkounkou, der Ball ging ebenfalls übers Tor. Dann probierte es Openda per Kopf (65.), wieder fand er in Trapp seinen Meister. In der 67. Minute schickte Rose mit einem Doppelwechsel Yussuf Poulsen und Dani Olmo aufs Feld. Der Spanier feierte nach zweieinhalb Monaten Verletzungspause (Schultereckgelenk) sein Comeback.

Leipzig lief in der Schlussphase an, betrieb aber Chancenwucher: Benjamin Henrichs (70.) scheiterte an Trapp, Mohamed Simakans Kopfball (74.) streifte nur die Latte. Die Eintracht verteidigte hinter mit einer stabilen Fünferkette, konnte sich jedoch vor allem bei Trapp für die anhaltende Führung bedanken.

Als dann Openda (87.) den Ball artistisch an Trapp vorbei zirkelte, fehlten einige Zentimeter für das Tor. Rose probierte alles: In der 88. Minute brachte er den Nordmazedonier Eljif Elmas, der nach dem Weggang von Emil Forsberg (New York) kurzfristig aus Neapel geholt wurde. Mit der Niederlage verpasste RB auch die Egalisierung des Vereinsrekords von 13 ungeschlagenen Heimspielen in Serie aus der Saison 2019/2020.

Von Frank Kastner, dpa
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