Kölns Anthony Modeste freut sich über sein Tor zum 1:0. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Rolf Vennenbernd/dpa)

Auch ohne den mit Corona infizierten Trainer Steffen Baumgart hat der 1. FC Köln seinen Aufwärtstrend in der Fußball-Bundesliga fortgesetzt und ist inzwischen ein ernsthafter Europacup-Kandidat.

Die von Co-Trainer André Pawlak betreuten Kölner gewannen gegen den SC Freiburg mit 1:0 (1:0) und schoben sich bis auf einen Punkt an die fünftplatzierten Freiburger heran.

Torschütze des Tages war vor den erlaubten 10.000 Zuschauern wieder einmal Anthony Modeste mit seinem 14. Saisontreffer (23.). Freiburgs Pechvogel war der ansonsten starke Nationalspieler Nico Schlotterbeck, der das Tor mit einem Fehler ermöglichte und dann beim vermeintlichen Ausgleich durch Roland Sallai im Abseits stand (49.).

Baumgart und Pawlak hatten sich auf zwei personelle Änderungen geeinigt. Mark Uth und erstmals seit dem 10. Spieltag Jan Thielmann begannen für Ondrej Duda und Louis Schaub. Während die Startelf sicher abgesprochen war, hatte Baumgart Pawlak freie Hand während des Spiels zugesagt. Die Freiburger begannen mit derselben Startelf wie vor der Pause beim 2:0 gegen Stuttgart.

Pawlak hatte angekündigt, kein Baumgart-Klon sein zu wollen. Und wie ausdrücklich erklärt, trug er weder dessen Schiebermütze noch stand er im T-Shirt am Spielfeldrand, sondern im Trainings-Anzug. Und statt wie Baumgart in Sumoringer-Pose laut rufend und mit den Armen rudernd verfolgte er das Spiel meist konzentriert mit verschränkten Armen, unterbrochen von aufmunternden Klatschern.

Trotz der ungewohnten Umstände begannen die Kölner wie meist in dieser Saison engagiert und offensiv. Doch die Freiburger, mit der zweitbesten Defensive der Liga angereist, verteidigten konzentriert. So standen nach sieben Minuten schon drei Ecken für Köln in der Statistik, den ersten nennenswerten Torschuss der Partie gab es aber erst in der 20. Minute – und das für Freiburg, als der im Winter eigentlich abwanderungswillige Emerdin Demirovic knapp verzog.

Noch näher kam zwei Minuten später Modeste, der seinen zehnten Kopfballtreffer der Saison knapp verpasste. Wenige Sekunden darauf traf er dann per Fuß: Nach einem Befreiungsschlag von Luca Kilian verschätzte sich Schlotterbeck, Thielmann bediente Modeste und der vollstreckte eiskalt. Freiburgs Trainer Christian Streich lief während des Kölner Jubels seelenruhig aufs Spielfeld und entsorgte einen von der Tribüne geworfenen Plastik-Becher.

Fünf Minuten nach der Pause jubelten die Freiburger zunächst, als der erst zur Pause gekommene Sallai traf, doch Schlotterbeck hatte Keeper Marvin Schwäbe in Abseitsstellung die Sicht genommen. Nun entwickelte sich ein Schlagabtausch. Freiburg brachte mehr Druck in seine Aktionen und war insgesamt besser. Köln konterte aber immer wieder gefährlich. Das 2:0 verhinderte bei einem Schluss von Florian Kainz ausgerechnet Schlotterbeck auf der Linie (57.). Auf der Gegenseite parierte Schwäbe stark gegen Kapitän Christian Günter (73.).

Von Holger Schmidt, dpa
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