Bochums Torwart Manuel Riemann (l) kommt vor Stuttgarts Silas Katompa Mvumpa an den Ball. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Marijan Murat/dpa)

Der VfB Stuttgart hat im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga seine Niederlagenserie gestoppt, das erhoffte Erfolgserlebnis aber verpasst.

Mit dem 1:1 (0:0) gegen den Bayern-Bezwinger VfL Bochum sicherte sich der Tabellenvorletzte von Trainer Pellegrino Matarazzo einen Zähler, der für den erhofften Klassenerhalt aber eigentlich zu wenig war. Nach zuletzt vier Auftritten ohne Punkt reichte das Eigentor von Armel Bella Kotchap (56. Minute) nicht, weil die Bochumer in der Nachspielzeit per Elfmeter durch Eduard Löwen zum Ausgleich kamen (90.+5).

Als fast alles für den ersten Sieg der abstiegsbedrohten Schwaben seit Mitte Dezember sprach, leistete sich VfB-Verteidiger Konstantinos Mavropanos vor 20.059 Zuschauern ein folgenschweres Foul im Strafraum. Die Bochumer konnten eine Woche nach dem 4:2-Coup gegen den Rekordmeister aus München danach nicht nachlegen und blieben nun als neunter Bundesligist nach einem Erfolg gegen den FC Bayern im folgenden Spiel sieglos.

Die quasi Jobgarantie für VfB-Trainer Pellegrino Matarazzo hatte Sportdirektor Sven Mislintat aber so oder so vor dem Anpfiff erneuert. «Fußball ist auch ein Ergebnissport, dem verschließen wir uns nicht. Aber ich darf dagegen rechnen, und das sehe ich täglich in der Arbeit, was passiert in der Kabine, was auf dem Trainingsplatz. Und von daher ist die Aussage ganz klar und hochverdient an Rino, dass – solange ich das zu entscheiden habe – wir diesen Weg zusammen weitergehen», sagte Mislintat bei Sky.

Seine Stuttgarter knüpften zunächst an den leidenschaftlichen, aber erfolglosen Auftritt beim 2:4 in Leverkusen an. Schon nach einer guten Viertelstunde aber musste Matarazzo den nächsten personellen Rückschlag hinnehmen. Silas Katompa Mvumpa hielt sich nach einem Zweikampf mit Danilo Soares die linke Schulter und trottete in die Katakomben. Ihn ersetzte Afrika-Cup-Rückkehrer Omar Marmoush. Der ägyptische Nationalspieler war nach seiner Corona-Infektion für einen frühen Einsatz ebenso wie Torjäger Sasa Kalajdzic nicht vorgesehen.

Für den österreichische Stürmer hatte es nach seinen Wadenproblemen nicht für die Startelf gereicht. Vom Aufwärmen am Spielfeldrand sah er, wie sich seine Teamkollegen um Winter-Neuzugang Tiago Tomás schwer taten. Chris Führich (11.) und Marmoush aus der Distanz (42.) kamen zu Abschlüssen. Mehr sprang nicht heraus, bis Verteidiger Konstantinos Mavropanos kurz vor der Pause eine Kopfballchance hatte, den Bochumer Torhüter Manuel Riemann aber nicht vor Probleme stellte.

Bochum war gefährlicher, als Gerrit Holtmann VfB-Rechtsverteidiger Pascal Stenzel überrumpelte. Holtmanns‘ Hereingabe aber schoss Milos Pantovic über das Tor (7.). Eine Strafraumszene wie diese aus den Anfangsminuten war in der ersten Hälfte jedoch eine Seltenheit. Anders als vor einer Woche gegen München, als ihnen vier Tore in einer halben Stunde glückten, waren die Bochumer von einem Offensivspektakel weit entfernt.

Zu Beginn der zweiten Hälfte jubelten dann schnell die Stuttgarter Fans. Führich schoss eine Ecke herein, Mangala köpfte den Bochumer Bella Kotchap an, von ihm prallte der Ball ins Tor. Unmittelbar zuvor hatte Marmoush beim Tempogegenstoß die bis dahin beste VfB-Chance vertan. Er scheiterte am Kopf von Torhüter Riemann. Mittelfeldspieler Mangala hätte rund eine Viertelstunde vor dem Ende die Nerven beruhigen können, schoss Riemann aber an. Auf der Gegenseite vergab Takuma Asano die Chance auf einen Punktgewinn (78.). Ein Kopfball von Sebastian Polter landete am Pfosten (83.). Dann kam es doch zum Remis.

Von Kristina Puck, dpa
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