In der Fußballwelt herrscht nach dem Tod von Pelé große Trauer. (Urheber/Quelle/Verbreiter: ---/dpa)

Die Fußballwelt trauert um die brasilianische Legende Pelé. Vor allem in seinem Heimatland kondolierten zahlreiche Stars dem nach einem Krebsleiden verstorbenen Fußball-König.

«Heute habe ich meinen Bruder verloren. Als katholischer Christ weiß ich, dass man «durch das Sterben zum ewigen Leben geboren wird»», schrieb Cafu, der 1994 und 2002 mit der Seleção den WM-Titel gewann, beim Kurznachrichtendienst Twitter. «Bis eines Tages, Pelé», ergänzte er.

Franz Beckenbauer reagierte mit rührenden Worten auf den Tod seines Freundes und früheren Mitspielers. «Der Fußball hat heute den Größten seiner Geschichte verloren – und ich einen einzigartigen Freund», sagte der 77 Jahre alte Beckenbauer in einer vom deutschen Fußball-Rekordmeister FC Bayern München veröffentlichten Stellungnahme.

«Der Fußball wird auf ewig Dir gehören»

«Geboren in Três Corações, hatte Pelé drei Herzen: für den Fußball, für seine Familie, für alle Menschen. Einer, der mit den Sternen spielte und immer auf dem Boden geblieben ist», ergänzte Beckenbauer, der sich an die gemeinsame Zeit mit Pelé beim US-Club Cosmos New York im Jahr 1977 erinnerte: «Diese Zeit an seiner Seite war eines der größten Erlebnisse meiner Karriere. Wir wurden zusammen auf Anhieb US-Meister, und Pelé nannte mich daraufhin nur noch seinen Bruder. Das war eine unvorstellbare Ehre für mich.»

Am Ende der Erklärung richtete Beckenbauer die Worte an Pelé direkt: «Der Fußball wird auf ewig Dir gehören! Du wirst immer bleiben. Danke für Dein Spiel, O Rei!»

Neymar, der in der brasilianischen Nationalelf Pelés frühere Nummer 10 trägt, kondolierte ebenfalls mit schweren Worten: «Ich würde sagen, dass der Fußball vor Pelé nur ein Sport war. Pelé hat alles verändert», schrieb der Stürmer von Paris Saint-Germain. «Er verwandelte Fußball in Kunst, in Unterhaltung. Er gab den Armen, den Schwarzen und vor allem den anderen eine Stimme. Sie verschaffte Brasilien Sichtbarkeit.»

Pelé werde immer «eine Inspiration» bleiben

Argentiniens Weltmeister Lionel Messi fasste sich kurz: «Ruhe in Frieden, Pelé.» Portugals Cristiano Ronaldo schrieb: «Mein tiefes Beileid an ganz Brasilien und insbesondere an die Familie von Herrn Edson Arantes do Nascimento», wie Pelé mit bürgerlichem Namen hieß. «Ein bloßes «Lebewohl» für den ewigen König Pelé wird niemals ausreichen, um den Schmerz auszudrücken, der die ganze Welt des Fußballs in diesem Moment ergreift.» Pelé werde immer «eine Inspiration für so viele Millionen Menschen» bleiben. «Ruhe in Frieden, Legende», teilte der frühere englische Nationalspieler Wayne Rooney mit.

Auch aus Deutschland kondolierten zahlreiche Clubs und Persönlichkeiten der Familie des dreimaligen Weltmeisters. «Ich bin mir sicher, dass der «FC Himmel» mit Maradona und Pelé zusammen für immer unbesiegbar sein wird», schrieb Mesut Özil, Weltmeister von 2014, mit Blick auf den 2020 gestorbenen Argentinier Diego Maradona. Özils ehemaliger Club FC Schalke 04 teilte mit: «Der wohl größte Fußballer der Geschichte ist von uns gegangen.»

Weltmeister von 2002 trauern

Den ersten bestürzten Reaktionen nach dem Tod des brasilianischen Weltmeisters folgten unzählige weitere, auch von späteren Helden der Seleção. «Mein Beileid an die ganze Familie. Ruhe in Frieden, ewiger König», schrieb Ronaldinho, brasilianischer Weltmeister von 2002, bei Twitter zu einem gemeinsamen Bild von der Siegerehrung nach dem 2:0-Finalsieg seiner Mannschaft gegen Deutschland vor 20 Jahren.

Auch Ronaldinhos damaliger Mitspieler Ronaldo, der im Endspiel von Yokohama beide Tore zum bislang letzten brasilianischen WM-Titel erzielt hatte, würdigte den Verstorbenen: «Einzigartig. Genial. Technisch. Kreativ. Perfekt. Unerreicht. Wo Pelé hingegangen ist, ist er geblieben. Er hat die Spitze nie verlassen und verlässt uns heute.» Pelé sei der König des Fußballs, «der Größte aller Zeiten». Pelés Vermächtnis werde Generationen überdauern, schrieb der frühere Weltklasse-Stürmer. «Heute und immer werden wir dich feiern. Vielen Dank, Pelé. Ruhe in Frieden.»

Brasiliens künftiger Präsident Lula trauert

Brasiliens künftiger Präsident Luiz Inácio Lula da Silva trauert um Pelé. «Ich hatte ein Privileg, das die jüngeren Brasilianer nicht hatten: Ich habe Pelé live spielen sehen. Er spielte nicht nur. Ich habe gesehen, wie Pelé eine Show abzog. Denn wenn er den Ball bekam, machte er immer etwas Besonderes, was oft in einem Tor endete», schrieb der Linkspolitiker am Donnerstag auf Twitter. «Pelé hat uns heute verlassen. Er ging in den Himmel, um mit Coutinho, seinem großen Partner bei Santos, zusammenzuspielen. Er hat eine Gewissheit hinterlassen: Es hat nie eine Rückennummer 10 wie ihn gegeben. Vielen Dank, Pelé.»

Die brasilianische Regierung hat eine dreitägige Staatstrauer angeordnet. Das teilte der scheidende Präsident Jair Bolsonaros in einem am Donnerstag im Amtsblatt veröffentlichten Dekret mit. «Wir trauern um einen Mann, der durch den Fußball den Namen Brasiliens in die Welt getragen hat. Er verwandelte Fußball in Kunst und Freude», hatte der rechte Staatschef zuvor auf Twitter geschrieben. «Möge Gott seine Familie trösten und ihn in seiner unendlichen Barmherzigkeit aufnehmen.» Bolsonaro scheidet am Sonntag aus dem Amt.

Lula wird dann als Präsident vereidigt. Er ist der erste demokratisch gewählte Staatschef Brasiliens, der eine dritte Amtszeit antritt. Der Linkspolitiker regierte das größte Land Lateinamerikas bereits von 2003 bis 2010.

FIFA-Präsident Infantino würdigt Pelé

FIFA-Präsident Gianni Infantino hat in einer Stellungnahme des Fußball-Weltverbandes an die Leistungen Pelés erinnert. «O Rei», der König, wie Pelé genannt wurde, sei in vielerlei Hinsicht einzigartig gewesen. «Pelé tat Dinge, von denen kein anderer Spieler auch nur zu träumen wagte», schrieb Infantino über die am Donnerstag im Alter von 82 Jahren im Albert Einstein-Krankenhaus in São Paulo verstorbene Legende.

«Vor allem aber bestieg „The King“ den Thron mit einem Lächeln im Gesicht», teilte der FIFA-Chef mit. «Der Fußball konnte damals sehr brutal sein, und Pelé wurde oft hart angefasst. Aber er wusste sich zu wehren und war immer ein vorbildlicher Sportler, der seinen Gegnern echten Respekt entgegenbrachte.»

Die Momente, die er gemeinsam mit dem dreimaligen Weltmeister verbracht habe, «werden für immer in meinem Gedächtnis und in meinem Herzen bleiben», schrieb Infantino. «Pelé hatte eine magnetische Ausstrahlung, und wenn man mit ihm zusammen war, blieb der Rest der Welt stehen.»

Das Vermächtnis des Weltmeisters von 1958, 1662 und 1970 lasse sich nicht in Worte fassen. «Sein Leben besteht aus mehr als nur Fußball. Er hat die Wahrnehmung in Brasilien, in Südamerika und in der ganzen Welt zum Besseren verändert.» Pelé sei schon seit langer Zeit unsterblich «und wird deshalb für immer bei uns sein.»   

Weitere Reaktionen

Kylian Mbappé (Frankreich): «Der König des Fußballs hat uns verlassen, aber sein Erbe wird niemals vergessen. Ruhe in Frieden, König.»

Oliver Kahn (Vorstandschef FC Bayern München): «Pelé ist eine Persönlichkeit aus über 1000 Toren – und noch viel mehr: Er hat Generationen von Fans auf der ganzen Welt inspiriert und begeistert, auf und außerhalb des Spielfelds. Selbst Menschen, die ihn nie live spielen gesehen haben, wissen um seine einzigartige Magie. Pelé ist einer der wenigen Unsterblichen unserer Zeit.»

Robert Lewandowski (Polen): «Ruhe in Frieden, Champion. Der Himmel hat einen neuen Star, und der Fußball verliert einen Helden.»

Sergio Ramos (Spanien): «Über eine Legende oder eine historische Figur zu sprechen, greift zu kurz. Einfach, O Rei hat uns verlassen. Der Fußball wird sich immer an dich erinnern. Ruhe in Frieden Pelé.»

Erling Haaland (Norwegen): «Alles, was du einen Spieler tun siehst, Pelé hat es zuerst getan. RIP.»

Andrej Schewtschenko (Ukraine): «An dein Erbe wird man sich immer erinnern. Mein Beileid an deine Familie. RIP, König.»

Joseph S. Blatter (Ex-FIFA-Präsident, Schweiz): Sehr traurige Nachricht. Pelé hat uns verlassen. Die Welt betrauert den größten Fußballer in der Geschichte und eine wunderbare Persönlichkeit.»

Real Madrid (Spanien): «Real Madrid C.F., sein Präsident und Vorstand bedauern zutiefst den Tod der Weltfußballlegende Edson Arantes do Nascimento, Pelé, einem der größten Spieler aller Zeiten. Pelé wird allen, die diesen Sport lieben, für immer in Erinnerung bleiben, und sein Vermächtnis macht ihn zu einer der großen Legenden des Weltfußballs.»

FC Barcelona (Spanien): «Barça hat mit Trauer Kenntnis vom Tod von «Rei» Pelé, einem der größten Fußballer aller Zeiten, genommen. Er hat den Fußball größer denn je gemacht. Möge er in Frieden ruhen.»

Deutsche Fußball Liga: «Die Fußballwelt trauert um einen der größten Spieler aller Zeiten. Ruhe in Frieden, Pelé.»

La Liga (Spanien): «Eine Legende des Weltfußballs. La Liga drückt sein Beileid zum Tod von Pelé aus und spricht seiner Familie und seinen Freunden das tiefste Beileid aus. Ruhe in Frieden, O Rei.»

Hans-Joachim Watzke, Sprecher des DFL-Präsidiums und DFL-Aufsichtsratsvorsitzender: «Pelé war einer der größten Spieler aller Zeiten. Ein herausragender Fußballer und ein großartiger Mensch. Bescheiden, immer da für seine Mitmenschen. Sein Tod ist ein riesiger Verlust für die Fußballfamilie. Wir alle sind in Gedanken bei ihm, bei seiner Familie, bei all seinen Fans in Brasilien und überall auf der Welt.»

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