Die DFL-Geschäftsführer Marc Lenz (l) und Steffen Merkel nehmen an einem Podiumsgespräch auf der Branchenkonferenz SpoBis teil. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Christian Charisius/dpa)

Die DFL-Geschäftsführer Marc Lenz und Steffen Merkel hoffen angesichts der Proteste von Fans gegen den geplanten Investoren-Einstieg bei der Deutschen Fußball Liga, dass eine Eskalation verhindert werden kann.

«Es ist okay, wenn wir Woche für Woche friedlich und verhältnismäßig hingewiesen werden, wie wichtig es ist, in den Verhandlungen innerhalb der roten Linien zu bleiben. Aber wenn Sie auf eventuelle Spielabbrüche ansprechen: Das könnten die Clubs und wir nicht akzeptieren», sagte Lenz der «Süddeutschen Zeitung» (Samstag) über die seit Wochen anhaltenden Proteste der Fans, die immer wieder zu Spielunterbrechungen führen.

Die DFL will für eine prozentuale Beteiligung an den TV-Erlösen von einem Finanzinvestor eine Milliarde Euro kassieren. Bei der Abstimmung der 36 Proficlubs über den Deal war die nötige Zwei-Drittel-Mehrheit nur knapp zustande gekommen. «Wir setzen aber auch darauf, dass die Fans in den Kurven, die ihrem Verein so viel Einsatz widmen, dem Verein nicht schaden möchten», sagte Merkel. «Und dass sie anerkennen, dass der Fußball nicht nur den Fans gehört, sondern auch den Spielern, den Trainern, den Mitarbeitenden in den Vereinen.»

Die DFL habe natürlich «das größte Interesse daran, dass es nicht zu Spielabbrüchen kommt. Denn das schadet zuallererst dem Sport». Negative Auswirkungen auf die Attraktivität der Liga oder die Verhandlungen mit dem potenziellen Investoren fürchte er aber nicht. Lenz räumte ein, die anhaltenden Fan-Protesten seien «schon eine schwierige Situation».

Mit Blick auf die von einigen Clubs geforderte Neuabstimmung über den Investoren-Einstieg sieht Merkel noch keinen großen Handlungsdruck. «Man muss auch die Verhältnismäßigkeit im Blick behalten», sagte er. Bislang hätten lediglich einige Clubs öffentlich geäußert, dass sie «aus Gründen der Transparenz vielleicht eine neue Abstimmung befürworten» würden. «Das sind aber zurzeit nicht mehr als fünf oder sechs der 36 Clubs, und hinter den Kulissen haben wir, ehrlich gesagt, bislang keine Anzeichen für eine größere Bewegung gesehen.» 

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