Bundestrainer Joachim Löw (l) und das DFB-Team fiebern dem WM-Auftakt gegen Frankreich entgegen. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Federico Gambarini/dpa)

Im Home Ground wächst die Lust auf den ersten EM-Auftritt von Stunde zu Stunde. Aber zunächst geht es heute mit dem Üben und Verfeinern im Adi-Dassler-Stadion von Herzogenaurach weiter.

Als sich Kapitän Manuel Neuer und seine Kollegen auf den großen Bildschirmen im EM-Basiscamp in Herzogenaurach bei schönem Sommerabend-Wetter die Eröffnung in Rom und die Drei-Tore-Show der Italiener gegen die Türkei anschauten, dürften viele Gedanken schon Richtung Dienstag gewandert sein. Dann steigt auch die deutsche Fußball-Nationalmannschaft gegen Frankreich in das Turnier ein. «Bis zum Auftaktspiel müssen wir jetzt noch an ein paar Sachen schrauben», sagte Mittelfeld-Organisator Toni Kroos zu den letzten drei Trainingstagen vor dem Knaller-Start in München.

Dann berichten Marcus Sorg, der Assistent von Bundestrainer Joachim Löw, und Champions-League-Sieger Timo Werner vom FC Chelsea bei der DFB-Pressekonferenz über Neuigkeiten und Befinden im Team. Erwartet werden auch neue Informationen über die Schwere der Knieverletzung beim Gladbacher Jonas Hofmann.

Vorfreude auf den Start

«Die ganze Mannschaft freut sich darauf, dass es endlich losgeht», betonte Verteidiger Robin Koch von Leeds United. In der Lounge auf dem Marktplatz direkt am Pool oder an anderen Orten im von der Außenwelt abgeschotteten Quartier verfolgten Löws Spieler zunächst die Auftritte des italienischen Tenors Andrea Bocelli, dann von Bono und The Edge von U2, die zusammen mit DJ Martin Garrix den offiziellen EM-Song «We Are The People» präsentierten. Und beim 3:0-Sieg der starken Italiener gegen die Türkei konnten sich Thomas Müller und Co. einen Eindruck davon machen, wie leidenschaftlich bei dieser EM um jeden Ball, um jedes Tor gekämpft wird.

Nationalmannschafts-Direktor Oliver Bierhoff sieht die Mannschaft bereit für die Herausforderung. «In den Trainingseinheiten sieht man den Einsatz. Alle Spieler gehen aber kollegial und respektvoll miteinander um. Jeder versucht, seine Akzente im Training zu setzen», berichtete jener Mann, der 1996 in England mit seinem Golden Goal im Finale Deutschland den dritten und bislang letzten EM-Titel geschenkt hatte. An gleicher Stätte, im Londoner Wembley-Stadion, wird am 11. Juli das aktuelle EM-Endspiel ausgetragen.

Löw immer für Überraschung gut

Löws erste Elf steht grundsätzlich, für eine Überraschung aber ist der Bundestrainer auch bei seiner letzten DFB-Mission immer gut. «Der Trainer muss die Entscheidungen treffen. Aber es ist schon so, dass er sich Leute mit ins Boot holt», berichtete Rio-Weltmeister Kroos vom Austausch mit Löw. «So versucht er, sich ein Gefühl aus der Mannschaft zu holen und seine Idee zu verfeinern.» Viel Zeit dafür bleibt nicht mehr.

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